Am 31. Oktober 1517 brachte Martin Luther mit seinem Thesenanschlag am Tor der Schlosskirche zu Wittenberg die Reformation so richtig in Gang.
Im Jahr 2017, dem 500. Jahr des Beginns der Reformation, war der 31. Oktober einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag. Davor gab es diesen Feiertag nur in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Offensichtlich gefiel den norddeutschen Ländern die Idee vom „Luthertag“ so gut, dass der Reformationstag nun auch in Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Niedersachsen ein Feiertag ist.
Dass Luther eine Bedeutung hat, können wir auf unseren Radtouren in vielen Orten erkennen. Beispiele? Gerne.
Dresden
Hannover
Magdeburg
Erfurt
Wittenberg
Bestimmt gibt es noch viel mehr „Martins“, die unterschiedlich ein Buch halten. Da halten wir die Augen offen. Egal ob Feiertag oder nicht, habt einen schönen Tag.
Der Herzog von Wellington, Oberbefehlshaber der Alliierten hatte sein Hauptquartier in Waterloo bezogen. Am 18. Juni 1815 würde er mit 68.000 britischen, niederländischen und deutschen Soldaten auf Napoléon mit 77.500 französischen Soldaten treffen.
Das Zitat „Ich wollte, es würde Nacht oder die Preußen kämen.“ wird Wellington zugeschrieben. Die Preußen unter Generalfeldmarschall von Blücher waren Verbündete und stießen mit weiteren 48.000 Mann am Nachmittag zur Schlacht gegen Napoléon hinzu.
Die Franzosen verloren die Schlacht und Napoléon erlebte südlich von Brüssel sein …
Bis heute steht die Formulierung „sein Waterloo erleben“ für eine totale Niederlage.
König Wilhelm I. von Oranien ließ 1820 am Ort der Schlacht ein Denkmal errichten. In vier Jahren wurde der 40 Meter hohe Löwenhügel von Waterloo aufgeschüttet.
Erbeutete französischen Kanonen und Waffen vom Schlachtfeld bei Waterloo wurden eingeschmolzen. Aus ihnen wurde der Löwe auf dem Hügel gegossen.
Nachdem wir uns umgeschaut und einen Regenguss abgewartet hatten, machten wir uns auf den Weg nach Brüssel.
Wir haben schon viel über die „Zeit“ geschrieben. Aber was ist mit der „Höhe“?
Berge haben eine Höhe. Diese Höhe geben wir mit „Meter über dem Meeresspiegel“ oder „Normalhöhennull NHN“ an.
Welcher Meeresspiegel, welcher Pegel ist gemeint? Dieser hier.
Unsere Höhenangaben beziehen sich auf den Pegel in Amsterdam. Der Nullpunkt ist auf Höhe des Bronzeknopfes. Wir denken jetzt an Amsterdam, wenn wir lesen, der Berg XYZ hat eine Höhe von … .
Seit unserem letzten Wappenpost fielen uns wieder einige Wappen in unserer Stadt auf.
Ein Wappen ist ein Zeichen auf einem Schild. Früher bedeutete das Wort „wâfen“ auch „Waffe, Rüstung“. Im 16 Jahrhundert kam es zur begriffliche Trennung von Waffe als Kampfgerät und Schild als Schutzwaffe. Auf dem Schild gab es dann auch das Wappen in der Bedeutung, die wir heute kennen.
Auch beim Stöbern in Blogs fielen mir Beiträge mit Wappen auf. Fotos von Gullydeckeln mit Wappen scheinen sehr beliebt zu sein. Da schaute ich mal nach unten und voila …
… auf so einem schönen Wappen stehen und gehen wir. Im Juli letzten Jahres hat sich übrigens bereits ein Gullydeckel aus Melnik in diesen Blog geschlichen :-). Gibt es bei euch auch so schicke Gullydeckel?
Am zweiten Advent drehten wir eine kleine Runde durch Halberstadt. Mensch, in Halberstadt gibt es ja noch einen von uns unbesuchten Bismarckturm. Bitte schön:
Unsere Parteien versuchen eine Regierung zu bilden und sie erklären uns ihre Standpunkte. Zum Verständnis hilft vielleicht eine Weisheit von Herrn von Bismarck:
„Wenn man sagt, dass man einer Sache grundsätzlich zustimmt, so bedeutet es, dass man nicht die geringste Absicht hat, sie in der Praxis durchzuführen.“ (Otto von Bismarck)
Der Halbersädter Bismarckturm ist auf unserer Traumradeln-Karte hinzugefügt:
Am Samstag, den 16. Dezember geht es wieder mit mehreren Hundert Frühstaufstehern zum Frühstück auf den Brocken. Das heißt um 3:30 Uhr aufstehen und ab in den Harz nach Schierke. Dann lautet das Motto bei diesem Geocachingevent:
Walking in a Winter Wonderland
Sehen wir uns vielleicht sogar zum Sonnenaufgang um 8:19 Uhr oben auf unserem alten Blocksberg?
Ob wir mit dem Wetter wieder so ein Glück haben, wie bei unserem Brockenfrühstück 2016?
Das Wappen unserer Stadt ziert eine Jungfrau. Diese Jungfrau steht zwischen zwei spitzbedachten Türmen einer Burg über geöffnetem, goldenen Tor und hochgezogenem schwarzen Fallgatter.
Als ich neulich durch die Stadt radelte, sah ich plötzlich mehrfach unser Stadtwappen.
Gibt es Magdeburger unter euch? Vielleicht erkennt ihr die Orte oder wisst, wo es weitere Wappen gibt. Ich finde Wappen und deren Geschichten toll.
Entlang der ehemaligen Grenze erinnern große Schilder an die Teilung Europas.
Brocken
zwischen Beendorf und Helmstedt
zwischen Elend und Braunlage
Wir erlebten diese spannende Zeit aus Sicht der DDR-Bürger. Die Grenzöffnung verlief friedlich! Es ist also möglich, Machtstrukturen friedlich zu verändern. Das ist großartig und kann gar nicht genug Wert geschätzt werden!
Wir freuen uns jedes mal, an so einem Schild vorbei zu radeln. Habt ihr diese Schilder auch schon mal gesehen?
Eher selten verstauen wir unsere Räder im Auto. Am letzten Wochenende war es aber mal wieder so weit. Ich demontierte die Laufräder. Die Räder kamen ins Auto und es ging nach Blankenburg in den Harz. Die umgebenden Hügel waren unser Ziel.
Ausflugsgaststätte Ziegenkopf
Wilhelm-Raabe-Warte
Die Wege waren richtig herbstlich.
Auf der Otto-Ebert-Brücke, einer Brücke über die Gleise der Rübelandbahn, standen ungefähr 10 Männer wie angewurzelt. Eine Frau war auch dabei. Sie lief aber nur hin und her. Die Männer standen hinter mächtigen Stativen mit noch mächtigeren Fotoapparaten. Das sind bestimmt Trainspotter dachte ich. Sie warten auf eine alte Dampflok.
Ich: „Was machen Sie denn hier?“
erster Trainspotter in der Reihe:“Wir warten.“
Ich: „Warten Sie auf einen Zug?“ (Ich war neugierig.)
erster Trainspotter in der Reihe: „Ja“
Ich: „Kommt ein Zug mit Dampflok?
erster Trainspotter in der Reihe: „Ja“
Ich: „Wissen Sie wann?“
erster Trainspotter in der Reihe: „Nein, wir stehen hier schon mehr als zwei Stunden.“
Wenn man schon mehr als zwei Stunden auf der (Achtung Wortspiel) zugigen Brücke steht, findet man vielleicht neugierig fragende Radler nicht so lustig.
Wir holten uns noch einen Stempel für die Harzer Wandernadel.
HWN 79 – Otto-Ebert-Brücke
Da hörte ich ein entferntes Dampflokpfeifen.
Schnell stellte ich mich in die Reihe der Trainspotter und holte meine kleine Sony-Kompaktkamera aus der Trikottasche. Beim Einschalten gab sie ein kurzes „Piep“ von sich. Sofort wurde ich unfreundlich gebeten, mich woanders hin zu stellen. Ich lächelte höflich und verhielt mich ganz ruhig. Da kam doch tatsächlich eine Dampflok heran geschnauft. Wie immer gibt es mit Klick ein größeres Bild.
Wir sahen einen dampfbespannter Güterzug auf der Steilstrecke der Rübelandbahn. Gezogen wurde er von der „Bergkönigin“, der Dampflok 95 027. Großartig.
Die Dampflok ist fast 100 Jahre alt. Kaum war der Zug vorbei, packten die Trainspotter ihr Equipment ein, räumten die Brücke und liefen zügig zu ihren Autos.
Ich: „Geht es zur nächsten Station?“
Trainspotter: „Ja..“
Ich „Viel Glück dabei.“
Trainspotter: „Danke“.
Ich finde es klasse, wenn Menschen mit Begeisterung ihrem Hobby nachgehen. Für uns ging es „cross“ durch den Wald zurück nach Blankenburg. Was für ein schöner Tag?
Am 31. Oktober 2017 begehen wir mit einem bundesweiten Feiertag den 500-sten Jahrestag der Reformation. An diesem Tag anno 1517 schlug Martin Luther …
Erfurt
Magdeburg
Wittenberg
… seine Thesen gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg.
Drei Fotos von Lutherdenkmälern fand ich auf meiner Festplatte. Ich hatte gedacht, dass die Denkmäler gleich sind (eine Form, von der die Städte Abgüsse erhalten hätten). Offensichtlich ist das nicht der Fall. In Magdeburg, Erfurt und Wittenberg sind die „Luther“ unterschiedlich. Immerhin halten alle „Luther“ ein Buch in Händen.
Frau Traumradlerin vor der Thesentür der Schlosskirche zu Wittenberg
Wer hätte damals gedacht, dass diese Kritik an der Praxis der herrschenden Religion die Weltordnung so durcheinander wirbeln würde.
Schaut man sich heute um, so könnte man glauben, dass am 31. Oktober Halloween das entscheidende Ereignis ist.
Reformationstag oder Halloween?
Reformationstag, auch wenn wir nicht „evangelisch“ sind. Wie seht ihr das?
In Reppichau, in der Nähe von Dessau wurde zwischen 1180 und 1190 Eike von Repgow geboren. Dieser verfasste das erste deutsche Rechtsbuch. In Reppichau ist das an jeder Stelle sichtbar. Man ist in einem riesigen Museum.
Das ganze Dorf ist ein Quell von Information. Ihr kennt vielleicht den Spruch „Wer zuerst kommt mahlt zuerst.“ An einer Hauswand las ich den Paragrafen aus dem dieser Spruch stammt. Er ist Teil des Verkehrsrechts im Sachsenspiegel, also einer frühen Straßenverkehrsordnung.
Natürlich gibt es dann auch noch eine Illustration dazu.
Das Wort „radebrechen“ hat seinen Ursprung in der mittelalterlichen Folter- und Hinrichtungsmethode des räderns.
Die Illustration dazu:
Am Trafohäuschen konnte ich mich über das Erbrecht informieren.
Am Dorfteich stehen riesige kunstvolle Skulpturen.
Es gibt noch viel mehr zu entdecken. Eine Runde mit dem Rad durch dieses tolle Dorf war wirklich super interessant.