From Tirana with love

Es ist Februar. Wir haben 12 Grad Celsius. Es ist windstill und wir klettern gerade auf die Spitze der Pyramide von Tirana.

Diese monumentale Pyramide wurde 1988 als Museum für Enver Hoxha, den kommunistischen Führer Albaniens, erbaut. Inzwischen ist sie ein „lost place“.

„Guck, da ist eine große Moschee.“


„Hey, wie heißt ihr? Wo kommt ihr her? Dürfen wir ein Interview mit euch machen?“

Da wir höflich sind, schicken wir Susanne zum Interview. Schwupps ist sie verkabelt und sitzt mit Angie, der jungen Redakteurin vom albanischen „Top Channel“ auf Hoxhas Pyramide.


Natürlich wollen wir auch mal in die Pyramide hinein schauen. Eine offene Tür ist schnell gefunden. Ein Albaner fühlt sich durch uns gestört. Bevor die Diskussion hitzig wird, wird ein Gitter zur Seite geschoben und eine junge Frau kommt dazu. Sie scheint eine Projektleiterin zu sein. Sieverzählt uns, dass in wenigen Monaten die Sanierung der Pyramide beginnen soll. Die Pyramide soll das größte regionale Zentrum für Jugend, Technologie und Innovation, eine Art moderner „workingspace“, werden. Ob das klappt?

Bitte bleibt neugierig.

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nach Nordmazedonien

Die verlassene Gipsfabrik

Wir sind im Südharz unterwegs. Die Landschaft ist lieblich. und es gibt ganz viel Kalkstein. Was macht denn das alte Zahnrad im Wald.

Ach so, es gehört zu einer verlassenen Gipsfabrik.

In Steinbrüchen wurde hier früher „Gipsstein“ abgebaut und dann mit Brech- und Mahlwerkzeugen ganz fein zerkleinert. In Öfen wurde das Pulver dann gebrannt.

In diesem Brennprozess wird das im Gipsstein enthaltende Wasser abgeschieden und man erhält weißes Gipspulver.

Heute ist diese Art der Gipsgewinnung kaum noch gebräuchlich. Wir erhalten Gips zum Beispiel als Nebenprodukt bei der Rauchgasentschwefelung (REA-Gips). So kam es auch, dass diese Gipsfabrik seit mehr als 20 Jahren verlassen im Wald steht.

Wir radeln durch die Karstlandschaft weiter. Wir kommen in einen „Schafstau“ und entdecken an der Landkreisgrenze ein neues Kreisgrenzschild.  #landkreischallenge4ever

Was für ein schöner Tag! Schaut ihr euch auch verlassenen Orte wie diese Gipsfabrik an?

Bitte bleibt neugierig.

9.11. – Mauerfall 29 Jahre später

Mauerfall. Friedliche Revolution. Ein Meilenstein unserer Geschichte. Wir sind dankbar, dass ein so bedeutender Wandel ohne Einsatz von Militär stattfand.

An der konsequenten Grenzsicherung war der Ernst der politischen Lage ablesbar. Hin und wieder sehen wir Reste. Natürlich machen wir Fotos.

Es gab an der innerdeutschen Grenze Beobachtungstürme. In der DDR waren die Kurzbezeichnungen ganz oft von den Anfangsbuchstaben der Objekte abgeleitet. Für Beobachtungsturm wurde also BT verwendet. War der Turm dann noch 11 Meter hoch, so hieß er BT11. Foto? Gerne.

Im Inneren waren mehrere versetzte Plattformen eingezogen, die die Grenzsoldaten per Leiter erreichten.

Vor zwei Wochen stießen wir, versteckt hinter vielen Brombeerdornen, auf einen alten BT9.

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Neben den einfachen Beobachtungstürmen gab es die Führungsstellen. Sie hatten eine Grundfläche von ca. 4×4 Metern.

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Von den ca. 10 Meter hohen Führungsstellen wurden die Posten und die elektronischen Sicherungsanlagen eines Grenzabschnittes beaufsichtigt. Grenztürme, die mitten in Deutschland standen, sind nur noch „lost places“. Gut so!

Bitte bleibt neugierig.

zum Beitrag Mauerfall 28 Jahre später

Unser Great Glen Way – United we conquer

englisch Englisch?

Glen, unser Guestfather in Spean Bridge, stoppte am Monument für die im 2. Weltkrieg gefallenen Männer der Kommandos.
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Hier in den schottischen Highlands war ihr Trainingsgebiet.

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Männer aus vielen Nationen, auch Deutsche, trainierten unter anderem die Landung von See. Im Wald sahen wir die Reste eines Modells eines britischen Landungsschiffes. Die hölzernen Seitenwände gibt es heute nicht mehr. Es hatte 4 Mann Besatzung und konnte 36 Soldaten transportieren. Vor dem Modell gab es Wassergräben und es wurde Beschuss simuliert. Unter diesen Bedingungen wurde die Landungsklappe geöffnet und die Soldaten übten durch Wassergräben an Land zu stürmen. Realität wurden diese Übungen unter anderem bei der Landung in der Normandie.

Abends im Guesthouse saßen wir mit Glen und anderen Gästen aus Irland und England im Salon auf unverrückbar schweren Möbeln am knisternden Kamin. Es war exakt so, wie ihr es euch gerade vorstellt.

Wir unterhielten uns über Ergebnisse und Auswirkungen von Wahlen (Brexit, Bundestagswahl), separatistische Bestrebungen (Katalonien, Schottland) und „the biggest tank battle ever“. Wir waren uns einig, die Welt ist verrückt und es wäre gut, aus der Geschichte zu lernen.

Am Morgen empfing uns wieder der schottische Herbst.

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Nach dem Loch Lochy kamen Loch Oich und River Oich.

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Hotel/Guesthouse Nr. 3 war das Glengarry Castle Hotel. Sehr, sehr nobel.

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Wir  wanderten nach Fort Augustus zum Loch Ness. In Fort Augustus schliefen wir im Abbey Cottage.

Ob wir Nessi sehen werde?

Das verraten wir im nächsten Beitrag. Bitte bleibt neugierig.

eine alte Brauerei

Da steht er, der Sudturm unserer alten Brauerei.

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Am Eingang sieht man, wie weit sich die Natur eine Treppe zurück holt.

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Rechts und links der Treppe stehen Säulen auf denen man noch eine gemauerte Gerstenähre und Hopfen erkennt.

Die riesigen Sudbehälter, die zwei Etagen hoch waren, sind verschwunden, aber man kann sie sich gut vorstellen.

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Schaut man sich um, ist man umgeben vom morbiden Charakter eines LP.

Mal sehen, wann dieser Platz in „Loftwohnungen“ umgewandelt oder ganz verschwinden wird. Ich sage dann mal Prost auf die alte Brauerei und regionale Biere.

Bitte bleibt neugierig.

Brombeere in einer alten Industriemühle

Heute haben wir wieder ein Bild von einem verlassenen Ort, einer alten Industriemühle, in der es leider schon gebrannt hat.

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Die Erkenntnis ist und bleibt: Am Ende ist alles wieder Natur und die Ordnung von uns Menschen löst sich auf.

In the end everything is nature again.

Bitte bleibt neugierig.

Leben im Überfluss

Schauen wir mal auf die einfachen Dinge. Wir leben hier und heute im Überfluss. Kurz vor Fürstenberg (Havel) entdecken wir einen „lost place“, eine Mauer mit russischer Schrift. Die Bilder zeigen im Detail ….

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Getreide – зерно

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Fleisch und Wurst – мясо

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Milch – молоко

Als wir uns die Fotos noch einmal in Ruhe anschauten, fiel uns noch etwas auf. In gelber Schrift steht „Millionen Tonnen“. Als die Militärgarnison noch in Funktion war, hat man vermutlich in die weißen Felder das Jahr und die Milchleistung der Sowjetunion eingetragen. Ganz schwach kann man die Werte noch erahnen.

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Gas – газ

Beim Gas ging es um Milliarden Kubikmeter und beim Strom um Milliarden Kilowattstunden.

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Elektroenergie – електроенергия

Sicher sollte den Soldaten gezeigt werden, dass die Heimat stark ist und dass es zu Hause aufwärts geht. Das war Propaganda. Der Blick auf solche Dinge ist aber richtig und wichtig.

Bald sind diese Bilder aus vergangener Zeit völlig verblasst. Möge unsere Wertschätzung für Dinge wie Milch, Gas und Elektrizität nie verblassen.

An anderer Stelle fehlen schon Buchstaben.

Unbenannt

ПОДВИГ ТВОЙ ПЕРЕЖИВЕТ ВЕКА

Wir übersetzen es mit „Deine Heldentat überdauert die Zeiten“. Weiß es jemand besser?

Bitte bleibt neugierig.

Lenin in Fürstenberg

untergegangene Spaßgesellschaft #3 Waldbad Colbitz

Nach unserem Besuch im Waldbad Jerichow, gibt es heute Impressionen aus dem Waldbad in Colbitz (N 52° 19.820′ E 011° 38.040′).

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Auch hier hört und sieht man förmlich noch die Kinder auf den Klettergerüsten.

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Das Wasser ist abgelassen.

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Die letzte Bahn ist geschwommen.

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Wie üblich, würden wir uns über Fotos aus besseren Tagen riesig freuen.

Der Übersichtlichkeit halber haben wir eine Seite mit einer „Lost Badeanstalten Karte“ angelegt. Gibt es in eurer Nähe auch eine „Lost Badeanstalt“?  Über einen Kommentar, eventuell mit Geokoordinaten, freuen wir uns.

Bitte bleibt neugierig.

Am Ende ist Rost!

Das Frachtschiff „Telamon“ wurde 1953 in Dundee in Schottland gebaut. Auf seiner letzten Fahrt mit einer Ladung Baumstämme von San Pedro an der Elfenbeinküste nach Thessaloniki schlug es am 31. Oktober 1981 vor Lanzarote leck. Um die Mannschaft zu retten, legte es der Kapitän auf Grund. Seitdem rostet es. Wo kann man ein Wrack so nah am Ufer sehen?

Am Ende ist Rost!

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Im nächsten Beitrag radeln wir mit den Rädern über die Insel.

Bitte bleibt neugierig 😀.

Wäsche und Bunker auf unserer Osttour

Je leichter das Gepäck, um so leichter der Tritt. Wir haben also sehr wenige Sachen eingepackt. Deshalb ist jeder Tag auf unserer Osttour ein Waschtag. Wenn wir in unserer Unterkunft sind, duschen wir sofort und waschen per Hand.

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Konzept Wäscheleine

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Konzept Deckenlampe (klassisch)

Es gibt natürlich auch noch das Konzept Gardinenstange, Konzept Stehlampe, Konzept Fenster, …. Im Ergebnis haben wir jeden Tag frisch gewaschene Sachen an :).

Heute wiesen uns Schilder rechts und links des Weges auf Bunker des Ostwalls hin. Wir entschieden uns, einen genauer anzuschauen. Es war ein Panzerwerk mit 20 Mann Besatzung.

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Von Außen sieht man nur die mindestens 40 Zentimeter dicke Stahlpanzerung. Von Innen sieht das dann so aus.

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Auch hier gilt, wir könne dankbar sein, dass wir diese Bauwerke als Besucher kennen lernen.

Kurze Zeit später erreichten wir Suwałki.

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Alexanderkirche in Suwałki

Das ist schon wieder eine große Stadt mit ca. 70.000 Einwohnern. Wir haben uns ganz oft bei den Ortsgrößen verschätzt.

Einige Kilometer hinter Suwałki erhielten wir eine Nachricht, die Einfluss auf unsere Tour hat und die wir erst noch verarbeiten müssen. Außerde feierten einen Meilenstein unserer Osttour.

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Osttour 1.000 Kilometer für uns und einen guten Zweck nach Osten

Da wir ein wenig abergläubisch sind, haben wir das Blatt mit der 1.000 erst gestern Abend mit einem Kugelschreiber gemalt.

Heute schlafen wir noch in Polen. Es sind aber nur noch 4 Kilometer bis nach Litauen.

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Bitte bleibt neugierig :-).

Statistik:
Tageskilometer: 114, Gesamtkilometer: 1034
Tageshöhenmeter: 727, Gesamthöhenmeter: 4.792
Standort N 54°08.644 O 23° 27.950
Spendenstand: 145 Cent

zum Tag 11 – weiter nach Osten