Sturmtief und Hamlet

Göteborg begrüßte uns im Dauerregen. Irgendwie war es dann komplett ungemütlich. Kennt ihr das auch, dass eine Stadt bei Sonnenschein eine viel positivere Stimmung verbreitet als bei schlechtem Wetter?

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Da die Fotos bei Regenwetter auch nicht so schön sind, gibt es jetzt ein Kartenupdate unserer bisherigen Tour.

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Wir mögen es ja gelegentlich etwas herber, doch kräftiger Wind aus Süd und Regen ließen uns auf den Zug ausweichen.

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So nahmen wir von Kungsbacka nach Helsingborg den Öresundexpress.

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Dass dieser Zug Fahrräder mitnimmt, ist in Schweden eine Ausnahme. Grundsätzlich nimmt die schwedische Eisenbahn keine Fahrräder mit. Im Zug kamen wir im Fahrradabteil gleich mit anderen Radlern ins Gespräch. Durch die Zugfahrt haben wir einen Tag gewonnen.

„Schatz, wir waren lange nicht mehr in Dänemark. Wollen wir nicht für ca. 7 Euro (Hin und Zurück) mit der Fähre nach Dänemark?“

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Da wir für zwei Tage in Helsingborg im Hotel bleiben, sind wir heute ganz normale Touristen. Cool :-). Eigentlich könnten wir, so wie viele mitreisende Schweden, ganz viel Carlsberger und Tuborg in Dänemark einkaufen und es in großen Beuteln nach Schweden transportieren. Und der Tag wird schön. Machen wir aber nicht ;-).

In der Schule haben wir den „Hamlet, Prinz von Dänemark“ gelesen. Nun sehen wir bereits von der Fähre den fiktiven Schauplatz der Shakespeare-Tragödie.

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„Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –

… “

Kann jemand von euch noch den ganzen Text?

… und hier geht es zum Beitrag „6-Fährentour durch Südskandinavien“.

Bitte bleibt neugierig.

Fortschritt, 500 Miles und drei Kronen

In Schweden nutzt man moderne Technologien sehr selbstverständlich. Ich denke, das ist in Deutschland nicht mehr so.

Man braucht in Schweden kein Bargeld. Die Kartenzahlung wird überall akzeptiert. Tankstellen funktionieren manchmal ohne Personal und auch ein Hotel-Check in ist gelegentlich ohne Personal möglich. So haben wir nach der Internetbuchung des Hotels per Mail den Zugangscode für einen Schlüsseltresor erhalten. Das alles hätte noch nicht gereicht, um es zum Thema für diesen Blog zu machen.

Den Anstoß für das Thema Fortschritt gab es heute im Supermarkt. Im Eingangsbereich ziehen die Schweden ihre Kundenkarte durch einen Kartenleser. Dann nehmen sie sich einen von den 80 Handscannern der ihnen durch Aufleuchten zugewiesen wird.

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Sie heften den Handscanner an ihren Einkaufswagen und scannen jeden Artikel, den sie in den Wagen legen. Am Ende checken sie an einem Terminal selber aus – alles ohne Personal des Supermarktes. Das habe ich in Deutschland so noch nicht gesehen. Falls ihr doch einen solchen Markt in Deutschland kennt, würde ich mich über einen Post freuen.

Nach so viel Technikgedöns ist es Zeit für ein süßes Tierfoto.

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Diesen kleinen Gesellen haben wir heute im Regen am Straßenrand getroffen.

Im Restaurant beim Abendessen hörten wir den Song 500 Miles. Das Lied ist von dem schottischen Duo Proclaimers. „I’m Gonna Be (500 Miles)“ ist auch als Soundtrack des Filmes „Benny and Joone“ mit Johnny Depp bekannt. Nun habe ich das Lied im Kopf und das Lied wird in unseren Skandinaviensommerurlaubssoundtrack aufgenommen.

Rad gefahren sind wir auch. Es war sehr windig und regnerisch.

In Kungälv sind wir gestartet. Hier sahen wir die ehemals norwegische Festung Bohus. Auch diese Festung wurde nie im Kampf erobert. Irgendwie ist das auch verständlich. Die Topografie hier ist so anspruchsvoll, dass früher eine Armee wohl nach der Anreise, damals hieß das noch Anmarsch, schon fix und fertig gewesen sein muss.

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In Kungälv stand auch dieser Gedenkstein, der an ein Treffen von drei Königen aus Dänemark, Schweden und Norwegen erinnert.

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Da dachte ich an das schwedische Wappen. Ich vermutete, dass die „Drei Kronen“ vielleicht in diesem Treffen der Könige von Dänemark, Norwegen und Schweden ihren Ursprung hätten. Das ist aber nicht der Fall. Die drei gelben Kronen auf blauem Grund stehen für die schwedischen Reiche der Schweden, Goten und Wenden. Ich finde das alles sehr spannend.

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Im nächsten Beitrag gibt es etwas über das Wetter und Hamlet.

Bitte bleibt neugierig.

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Was haben Ingrid Bergmann und Ronja Räubertochter miteinander gemein?

Im Film „Casablanca“ forderte Ingrid Bergmann den Pianisten Sam auf: „Play it again, Sam!“

Da sich Sam nicht an das Lied erinnern will, singt es Ingrid Bergmann an „As Time Goes By“. Somit haben wir unsere heutige Ergänzung für unseren Skandinaviensommerurlaubssoundtrack. Und wenn wir schon dabei sind, dann nehmen wir das Lied Casablanca von City aus dem Jahr 1987 auch gleich mit. Hört es euch ruhig mal wieder an, am besten zuerst das Original und dann City.

Aber was hat das alles mit unsere Südskandinavienradtour zu tun? Ganz einfach, wir sind heute in Fjällbacka und der Lieblingsort der mehrfachen Oskarpreisträgerin Ingrid Bergmann war Fjällbacka. Und das kann man sehr gut verstehen.

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Direkt in dem malerischen Ort ragt der Vetterberget, ein gewaltiger Felsen auf. An einer Stelle ist er geteilt und es gibt eine beeindruckende Kluft.

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Oben seht ihr drei Kiesel und darunter Susanne. In Deutschland wäre so ein Weg unter Steinen ohne Stahlseil- und Stahlnetzsicherung undenkbar.

Jedenfalls wurde hier in Fjälbacka ein Teil des Films Ronja Räubertochter gedreht. Fjälbacka ist also die Gemeinsamkeit zwischen Ingrid Bergmann und Ronja Räubertochter.

Wenn das noch nicht genügt, da gibt noch die Krimis von Camilla Läckberg, die in Fjällbacka geboren wurde.

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Ein Besuch in Fjälbacka lohnt.

Im nächsten Beitrag werden wir fortschrittlich einkaufen.

Bitte bleibt neugierig.

1 x Oslofjord komplett bitte

Der Oslofjord ist ein ausgewachsener Fjord in Südnorwegen. Luftlinie ist er in Süd-Nordrichtung etwa 118 Kilometer lang. Als Radler ist man da schon ein wenig unterwegs. Da ich heute viel zu früh wach wurde, habe ich mir die Zeit mit etwas „nerden“ vertrieben. Es wäre doch toll, wenn ich eine Karte mit unserer Route in den Blog einfügen könnte. Die Route „tracken“ wir mit einem Garmin-GPS-Gerät mit. Den Blog schreibe ich auf einem Smartphone. Nach ungefähr zwei Stunden probieren habe ich ein Ergebnis.

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Geht doch! So sieht also der Oslofjord aus, um den herum ca. 40% der norwegischen Bevölkerung wohnt. Fahrradtechnisch ist die Strecke nicht so einfach gewesen, da doch ziemlich viel Verkehr war.

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Da nun unser letzter Tag in Norwegen …

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… ist, füge ich heute den Song „If a song could get me you“ von der Norwegerin Marit Larsen zu unserem Skandinaviensommerurlaubssoundtrack hinzu. Schweden wir kommen!

… und im nächsten Blog erfahrt ihr, was Ingrid Bergmann und Ronja Räubertochter miteinander zu tun haben.

Auf nach Fjälbacka. Bitte bleibt neugierig.

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Festung Fredriksten

Oslo – Jump und ein bockiger Junge

Oslo ist eine große Stadt. Während der Fahrt durch die vielen Vorstädte machten wir bei der „goldenen Möwe“ Rast. Nicht um einen Burger zu essen, sondern um unser Quartier zu buchen. Wir nutzen gerne das freie WLAN, um unsere Auslandsflat zu schonen. Außerdem kann man in dem Buchungsportal Zimmerpreise u d Kritiken gut vergleichen. Das ist praktisch. Als das Quartier für die nächsten zwei Nächte klar war, machten wir uns auf die letzten 15 Kilometer. Offenbar hat jeder Norweger ein Boot. Kilometerlang radelte wir an Bootsstegen entlang.

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Dann sahen wir einen Wegweiser nach Stockholm. Sofort kam die Erinnerung. Letztes Jahr kreuzten wir weiter im Osten diese Hauptverbindungsstraße und ich schrieb sogar im Blog darüber.

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Was machen wir am Ruhetag? Stadtbesichtigung. Wir nutzen dafür das Konzept des „Hop on hop off- Busses“. Hier in Oslo fahren ebenfalls rote Doppelstockbusse. Also kauften wir uns ein Ticket und drehten mit dem Bus die komplette 90- Minutenrunde. Dann wussten wir Bescheid. Eine „Mussgesehenhabensehenswürdigkeit“ war nicht auf der Strecke. Wir wollten auf den Holmenkollen. Also haben wir ein Metroticket gelöst und ab ging es mit der Metro in die Berge zum Skizentrum.

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Da wäre auch die heutige Nominierung für unseren Skandinaviensommerurlaubssoundtrack klar. Es ist „Jump“ von van Halen. Ich habe das Lied regelrecht im Ohr, wenn ich die riesige Schanze sehe.

Es gibt Leute, die lassen sich an einem Drahtseil die gesamte Schanze heruntergleiten. Verrückt!

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In Oslo selbst ist der Vigelandpark ein echter Höhepunkt. Hier sieht man sehr viele und tolle Skulpturen. Ein Beispiel gefälleg?

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Ich glaube es ist klar, welche Emotion Vigeland hier dargestellt hat.

Nach unserem Ruhetag vom Fahrradfahren, werden wir morgen den Oslofjord auf der Ostseite wieder herunter fahren. Mal sehen, ob es da auch so bergig ist.

Bitte bleibt neugierig.

zum Beitrag 1 x Oslofjord komplett bitte

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Fjorde – Hunting high and low

Um 13:30 Uhr verließen wir die Fähre in Langesund.

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Ja, das ist hier nicht mehr Dänemark. Das muss ein anderes Land sein. Dänemark war flach und jetzt geht es hoch und runter, hoch und runter, hoch und …. ach ja, runter. Über die tolle Fjordlandschaft kann ich nur schreiben, dass ich meine kleine Kompaktkamera oft gar nicht ausgepackt habe. So viel Landschaft bekomme ich mit einem schnellen Knips gar nicht glaubhaft auf dem Foto festgehalten. Na vielleicht doch ein Versuch:

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Auf dem Weg um die Fjorde herum, fiel uns auf, dass die Norweger wie wild Straßen bauen. Sie haben eine Autobahn und eine Landstraße direkt nebeneinander. Die Landstraße, die wir ja nutzen (Das vorgeschriebene Tempo auf der Autobahn können wir mit Gepäck nicht mitgehen ;-).) ist gut in Schuss. Trotzdem wird ein dritte Straße parallel gebaut.

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Das Ziel ist klar erkennbar. Die Norweger wollen eine Straße haben, die keine Anstiege mehr hat. Dafür sprengen sie Unmengen an Felsen weg und bauen genau so Unmengen an Brücken. An der E18, der Straße, die wir fuhren, gab es ca. jeden Kilometer eine große Baustelle mit eigener Infrastruktur (Hallen, Lager, Fuhrpark, usw.) und was für uns überraschend war, auf all diesen Baustellen sah man am Samstagnachmittag rege Bautätigkeit. So klappt das mit der neuen Straße.

Kennt ihr noch A-ha, die Band aus Norwegen? „Hunting high and low“ kam mir während des hoch und runter Radelns in den Sinn. Ich glaube, zu Hause mache ich mir einen Sommerurlaubssoundtrack. Die deutsche Sprache ist doch toll, da kann man super lange Substantive bilden. Also, zu Hause mache ich mir einen „Scandinaviensommerurlaubssoundtrack“.

Auf nach Oslo und zum bockigen Kind.

Bitte bleibt neugierig,

MS Bergensfjord oder eine kleine Kreuzfahrt

Wir sitzen auf der MS Bergensfjord. Wenn ich jetzt einen Song nennen sollte, dann wäre es „Don’t pay the ferryman“ von Chris de Burgh. Natürlich haben wir den Fährmann schon vorher bezahlt. Da wir uns ganz kurzfristig für die Fährfahrt entschieden haben, hat sich der Fährmann die Hände gerieben.

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Die Bergensfjord ist ein Fährschiff, das in 4 1/2 Stunden von Hirtshals in Dänemark nach Langesund in Norwegen fährt. Diese Fähre ist riesig. Sie bietet bis zu 1.500 Passagieren und 600 Autos Platz.

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Selbst große LKW fahren weit hinten hinter Susanne ganz locker um die Ecke. In drei Spuren stehen sie nebeneinander und können direkt vorwärts die Fähre wieder verlassen.

Unsere Räder haben wir sicherheitshalber fest gezurrt.

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Es wären da noch ein paar Gurte übrig ;-).

Als Radfahrer sind wir vor dem an Bord gehen locker an der langen Autoschlange vorbei gerollt. Ganz vorne angekommen wurden wir dann aufgefordert, als erste an Bord zu gehen. Das hat auch den Vorteil, dass wir eine völlig leere Fähre sahen und uns die Plätze an Bord aussuchen konnten. Heute sind die Fähren kleine Luxusliner. So kommen wir zu einer kleinen Kreuzfahrt. Cool!

Mal sehen, was ob wir in Norwegen Fjorde sehen?

Bitte bleibt neugierig :-).

Rubjerg Knude – Sand in my shoes

A song by Dido is called „Sand in my shoes“. I thought of this song on the way to our today’s special point of interest. We visited the sandy lighthouse of Rubjerg Knude. With our bicycles it was a hard hike to the lighthouse.

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The lighthouse of Rubjerg Knude was built in 1900. In 1968 the lighthouse had to be switched off because its light was not seen at the sea. What was happened?

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The stormy wind in Rubjerg Knude piled up a dune of 90 (!) meters high that buried the lighthouse and the outbuildings. The nature was so strong. Nothing helps to stop the sand. Today the lighthouse of Rubjerg Knude is one of the best-visited tourist attractions with a fantastic view over the area.

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The dunes are always moving by the wind and we are always moving with our bicycles. But we take in our shoes a little bit of sand with us.

Please stay curious.
… und morgen machen wir eine kleine Kreuzfahrt.

Vestkystruten

Die dänische nationale Fahrradroute 1 folgt der Westküste Jütlands von der deutschen Grenze bis Skagen. Sie ist 560 Kilometer lang.

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Die Route ist außerdem ein Teil des Nordseeküstenradweges (North  Sea Cycle Route), einer Fahrradroute, die 2001 etabliert wurde. Dieser Nordseeküstenradweg führt durch acht Länder und ist zusammenhängend etwa 6000 Kilometer lang. Damit soll er der längste Fahrradweg der Welt sein.

Am ersten Tag unserer Tour trafen wir ein Pärchen aus Naumburg. Sie sind vor sechs Wochen auf den Shetlandinseln gestartet und erreichten nach Schottland, England, Belgien, Niederlande und Deutschland nun Dänemark.

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Fällt euch an der Fahne etwas auf? Die Fahne flattert kräftig im Wind! … und das macht sie Tag und Nacht! Dänemark ist flach und wenn der steife Nordwestwind über die Nordsee auf das Land trifft, bekommt man sehr viel frische Luft.

Leider lässt die Qualität des Nordseeküstenradweges hier und da Wünsche offen. Auf Schotter sind die 16 Kilometer bis zum nächsten Ort nicht unbedingt ein Vergnügen.

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Alledings gibt es immer gute Alternativrouten auf denen das Radeln Spaß ohne Ende bereitet.

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Und abends geht es an den Strand der Jammerbucht. Da ist er, einer der perfekten Momente.

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Morgen geht es zu einem Leuchtturm, der von einer bis zu 50 Meter hohen Wanderdüne verschüttet war, dem Rubjerg Knude.

Der Mensch am Meer

Wir trafen heute in Esbjerg den reinen Menschen. Dieser Unverdorbene sah sich der Natur gegenüber. … und dann auch uns :-).

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Die Skulptur stellt den Menschen dar, wie er war, als er von seiner Mutter geboren wurde. Der Mensch bevor er sich erhebt und zu handeln beginnt. Erst dann geht alles schief, so sagt der Bildhauer. Dann macht er sich die Hände schmutzig.

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Wir haben uns heute die Hände nicht schmutzig gemacht. Wir sind ganz ehrlich gegen den Nordwind angeradelt und haben es genossen.

Apropos, vor mir steht gerade eine schönes kaltes Tuborg. Das wird auch gleich genossen :-).

Mal sehen, was uns der morgige Tag bringt. Wir radeln an der dänischen Nordseeküste nach Norden und sind neugierig. Vestkystruten

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