LIEBSTER award

Unser Blog wurde von Liebes Leben für den Liebster Award nominiert. Vielen Dank dafür!

Bei diesem Award wurden uns 11 Fragen gestellt, die wir nun beantworten.

1. Was hat dich dazu bewegt zu Bloggen?

Vor einem Jahr, haben wir unsere Urlaubsradtour, die NordTour durch Schweden, Finnland und Norwegen mit einer Spendenaktion für einen Rehabilitations- und  Sehbehindertensportverein verbunden. Wir wollten die Spender über unser Vorankommen und unsere Erlebnisse informieren. Da bot sich das Bloggen an und war dieser Blog geboren. Das Bloggen hat uns dann so viel Spaß gemacht, dass wir bis heute dabei geblieben sind.

2. Wie würdest Du deinen Blog beschreiben?

Kraut und Rüben 😉 ? Der Blog entstand als Blog für eine Radtour. Inzwischen ist er ein buntes Sammelsurium. Wir bloggen über Dinge, die wir auf unseren Radtouren sehen und die uns bewegen. Da ist dann auch mal ein Beitrag über Behindertensport oder über Blicke in Fenster dabei.

3. Was fällt Dir leicht beim Bloggen? Und welche Herausforderungen erlebst Du?

Alles. Ich blogge aus Spaß. Als Herausforderung, kann ich vielleicht das Bemühen um möglichst wenige orthografische Fehler nennen.

4. Gibt es ein Thema über das Du schon lange einmal schreiben wolltest, aber es noch nicht in die Tat umgesetzt hast?

Nein, es gibt kein offenes Thema. Wenn mir ein Thema einfällt, dann schreibe ich einfach.

5. Du hast drei Wünsche frei! Was würdest Du Dir wünschen?

Ich habe nur einen Wunsch. Ich schreibe öfter unter meine Blogbeiträge, dass ich den Lesern Neugierde wünsche. Aus Neugierde erwächst Interesse an anderen Menschen und Dingen. Aus Interesse kann Wissen, Achtung und Respekt werden. Wenn das passiert, sind wir alle ein Stück weiter. Mögen wir neugierig bleiben.

6. Hast Du ein Traumreiseziel?

Nein, jeder Ort um uns herum kann ein Traumreiseziel sein. Es ist überall schön. Auch das Nachbardorf kann gerade mit dem Fahrrad ein traumhaftes Ziel sein. Unser nächstes weiter entferntes Reiseziel ist in ein paar Tagen die Ostseeinsel Saaremaa. Wo ist denn diese Insel? Vielleicht schreibe ich über unseren Besuch auf Saaremaa auch einen Beitrag.

7. Hast Du bestimmte Ziele die Du in diesem Jahr noch verwirklichen möchtest?

Nein, wir haben schon ganz viele Ziele erreicht.

8. Welche bekannte Person würdest Du gerne mal im Fahrstuhl treffen?

Jan Ulrich.

9. An welchem Ort kannst Du gut Kraft tanken?

Auf dem Fahrrad. Das Wetter und die Strecke sind dabei egal.

10. Was würdest du gerne auf dieser Welt verändern, wenn Du etwas dazu beitragen könntest?

Es soll ehrlich zugehen. Ich trage dazu bei.

11. Kaffee oder Tee?

Die Antwort ist definitiv Kaffee.

Puh, die Beantwortung einiger Fragen war gar nicht so leicht. Nun sind wir an der Reihe weitere Blogs zu nominieren und ihnen Fragen zu stellen. Dafür benötigen wir aber noch Zeit. Bitte habt etwas Geduld.

Bitte bleibt neugierig :-).

Was kann ein Traktor?

Die Milch kommt aus dem Tetrapack. Sauerkraut wächst wie Gras auf der Wiese. Es soll inzwischen Leute geben, die das unterschreiben.

Heute geht es um unsere moderne Landwirtschaft. Wodurch wurde unsere Landwirtschaft modern? Durch Traktoren. Der Begriff Traktor leitet sich aus dem Latainischen ab und bedeutet ziehen oder schleppen. Der Traktor ist also ein Schlepper. Ein Schlepper wird zum Zug von Pflügen, aber auch zum Antrieb von Maschinen genutzt. 

Wie ist das denn zu verstehen, zum Antrieb von Maschinen? Nehmen wir an, es ist trocken, so richtig trocken, wie in diesem Jahr. Dann nimmt der Bauer seinen Traktor und fährt auf sein Feld.

Am Feldrand hat der Bauer einen Brunnen gebohrt. Über den Brunnen setzt er eine Pumpe. Wie kann er die Pumpe antreiben? Es gibt keinen Strom auf dem Feld. Da hilft natürlich ein Traktor. Der Traktor treibt mit seinem Motor über eine starre Antriebswelle, die Zapfwelle die Wasserpumpe an.

Die Pumpe pumpt Wasser über ein Rohr zu einer etwas größeren „Schlauchtrommel“. Die „Schlauchtrommel“ ist auch mobil. So kann der Bauer sie mit dem, … was?  Richtig, Traktor ebenfalls auf das Feld ziehen.

Den etwas größeren Schlauch wickelt der Bauer ab und sprengt sein Feld mit Wasser. Das alles tut er, damit wir Getreide haben. Das Getreide wird dann später in einer Mühle zu Mehl gemahlen.

Bitte bleibt neugierig :-).

zum Traktorbeitrag #2

Wer wird deutscher Fußballmeister 2015?

Wer wird deutscher Fußballmeister 2015? Ihr denkt, die Frage ist längst geklärt. Das ist grundsätzlich richtig, trifft aber nicht für alle Bereiche zu.

Die gerade in Salzwedel stattfindende deutsche Fußballmeisterschaft für Menschen mit geistiger Behinderung ist Anlass, den Blick auch einmal in diesen Bereich des Sports zu lenken. Dort fließen keine Millionen an Fernsehgeldern. Die Ausrichtung einer solchen Deutschen Meisterschaft ist nur mit ehrenamtlichem Engagement, Sponsoring und viel Herzblut der beteiligten Verbände, Vereine und der ausrichtenden Region möglich. Dies funktioniert gerade in dieser Woche in der Altmark. Fußballteams aus 9 Bundesländern ermitteln in dieser Woche ihren deutschen Meister. Die Spiele werden in Salzwedel ausgetragen und übernachtet wird im KIEZ in Arendsee. 

BaWü-SachsAnhalt

Das Bild oben zeigt einen Angriff der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt im gestrigen Spiel gegen die Mannschaft aus Baden-Württemberg. Hier konnte der Keeper noch abwehren. Dieses Spiel endete 3:0. Vielen Dank an „pandamedien“ für die schönen Fotos.

Am morgigen Donnerstag gibt es die Halbfinals und das Finale um die Fußballmeisterschaft für Menschen mit geistiger Behinderung. Wir wissen also erst morgen, wer deutscher Meister wird. Egal wer gewinnt, wir wünschen allen am Turnier Beteiligten faire Spiele und eine gute gemeinsame Zeit. Es ist toll, dass es diese Sportveranstaltungen für Menschen mit Handicap gibt.

Vielleicht findet ja auch in eurer Region eine derartige Veranstaltung statt. Ich wünsche euch Neugierde.

Havelberg – ein Tag auf der Bundesgartenschau

In unserem Samstagspost geht es heute um die Buga 2015. Die Bundesgartenschau findet alle zwei Jahre statt. Dieses Jahr richten gleich 5 Standorte in der Havelregion die Buga aus. Die fünf Bugaorte sind Brandenburg an der Havel, Premnitz, Rathenow, Amt Rhinow/OT Stölln und die Hansestadt Havelberg.

Wir haben uns heute für einen Besuch der Hansestatdt Havelberg entschieden. Dieses Jahr sind erstmals Kirchen als Blumenhallen Teil der Schau. Mitten im Zentrum, am Markt von Havelberg, liegt die Stadtkirche St. Laurentius. Der gotische Backsteinbau aus dem 14. Jahrhundert ist eine einmalige Kulisse für die Blumenhallenschauen. Wir konnten heute in der Kirche japanische Gartenkunst bewundern.

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Entlang des Weges sieht man viele liebevoll gestaltete Gärten, wie man sie auch in jeder Gartensparte zu Hause sehen könnte.

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Das kleine Gartenhäuschen haben wir Kaminzimmer genannt. Überall blüht es.

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Wir sind mit vier Autos, die alle voll besetzt waren, angereist. So waren wir eine große Gruppe und haben uns mal wieder so richtig unterhalten können. Der Eintritt kostet 20 Euro für einen Erwachsenen. Nach gut vier Stunden haben wir die Runde durch Havelberg abgeschlossen. Nun können wir mit unserer Eintrittskarte noch die vier anderen Bugastädte besuchen. Das werden wir die nächsten Monate auch machen. Vielleicht radeln wir sogar ein Stück zwischen den Gärten. Der Sommer fängt ja erst an.

Wenn ihr eine Idee für einen Ausflug mit Freunden sucht, wie wäre es mit der Buga in der Havelregion?

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Und als nächste Station werden wir Rathenow besuchen.

Elektrotechnik trifft Kunst

Es gibt tolle Graffiti. Übrigens kommt das Wort aus dem Italienischen. Einige Energieversorger haben ihre Trafohäuschen super gestaltet.


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Es wirkt total echt. Beim ersten Hinschauen habe ich dieses Häuschen gar nicht als Trafohaus erkannt. Als ich dieses Trafohaus der Avacon fotografierte, kam ich mit einer Schöningerin ins Gespräch. Sie meinte, dass diese Bemalung seit zwei Jahren bestehe und, dass es seit zwei Jahren keine Schmierereien mehr an diesem Trafohäuschen gegeben habe. Das zeigt, dass es Respekt vor dieser Kunst gibt. Das finde ich schön.

In Genthin fährt gerade die Feuerwehr vor 😉 .

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Gibt es bei euch auch so toll gestaltete Funktionsgebäude?

Bitte bleibt neugierig.

zu Elektrotechnik trifft Kunst #2

untergegangene Spaßgesellschaft #1 Badeanstalt Weferlingen

Jeder größere Ort hatte eine Badeanstalt. Ich schreibe im Präteritum, da das ja nicht mehr so ist. Auf unseren Radrunden kommen wir immer wieder an Plätze, die „Alte Badeanstalt“ heißen. Oft sind es idyllische und verlassene Plätze. Man ahnt aber noch die Geschichte.

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Rutsche am 19.05.2015

Wenn man die Rutsche sieht, hört man geradezu den Kinderjubel.

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Von den Startblöcken sprangen die Jungs der Klasse und lieferten sich ein Wettschwimmen. Überhaupt waren alle Jugendlichen im Sommer jeden Tag im Freibad des Ortes. Das war die pure Spaßgesellschaft.

Ich habe nach Freibad „gegoogelt“. Ein Freibad besitzt ein künstliches Becken (Bad mit künstlicher, nicht überdachter Wasserfläche). Ich habe nur Zahlen für Brandenburg gefunden.

Die Statistik der aktiven Freibäder sieht für das Land Brandenburg wie folgt aus:

1993 93 Freibäder

1999 75 Freibäder

2011 62 Freibäder

Diesen Trend kann man bestimmt auf das gesamte Bundesgebiet übertragen. Die Anzahl der aktiven Freibäder nimmt ab und im Umkehrschluss nimmt die Anzahl der verlassenen „Alten Badeanstalten“ zu. Was machen die Leute heute, die früher in Massen in den Freibädern waren?

Gibt es bei euch auch „Alte Badeanstalten“? Wie immer, würden wir uns über Fotos freuen. Sind wir dann in der Nähe, schauen wir auch gerne mit Fahrrad und Kamera vorbei, wie zum Beispiel im Waldbad Jerichow.

Der Übersichtlichkeit halber haben wir eine Seite mit einer Karte angelegt. Gibt es in eurer Nähe auch eine „Lost Badeanstalt“?  Über einen Kommentar, eventuell mit Geokoordinaten freuen wir uns.

Bitte bleibt neugierig.

Fensterblicke #1

Wenn wir durch die Lande radeln, schauen wir gerne auch auf die Fenster. Natürlich befinden wir uns im Abendland. Im Abendland überrascht uns ein Kreuz nicht.

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In einem alten Haus, das dem Verfall Preis gegeben war, habe ich ein anderes Symbol fotografiert. Die vergessene Flaggenspitze mit Hammer und Sichel erinnert uns daran, dass hier der Einflussbereich der Sowjetunion war.

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Ein Schmunzeln konnte ich mir bei dem Foto mit den Ampelmännchen nicht verkneifen. Eigentlich stehen sie auch für einen untergegangenen Staat. Doch inzwischen haben sie sich emanzipiert und sind einfach nur schön.

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Habt ihr auch schon mal solche Fensterblicke riskiert? Was seht ihr dort?

Bitte bleibt neugierig :-).

Und hier geht es zur #2.

Vom Stillstand und einer Betonmodelleisenbahn

Wenn wir mit dem Rad durch die Lande fahren, sehen wir oft Züge. Ich freue mich dann. Es sieht einfach klasse aus, wenn ein Zug vermeintlich lautlos durch Wiesen und Felder gleitet, um dann irgendwann hinter dem Horizont zu verschwinden. Oft verpasst man den Moment für das gute Foto. Erst an einem Bahnübergang hatte ich Zeit auf den Auslöser zu drücken.

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Wir erleben zum wiederholten Mal eine Tarifauseinandersetzung zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL. Streik. Da die Öffentlichkeit in den gescheiterten Verhandlungsrunden nicht mit am Tisch saß, besitzt sie nur Informationen aus zweiter Hand. Eine objektive Meinungsbildung ist somit kaum möglich.

Ich lese gerade, wie sich unser Bundeswirtschaftsminister, Herr Gabriel und unser Bundesverkehrsminister, Herr Dobrindt in der Bildzeitung zum Bahnstreik der GDL äußern. Beide vertreten den Besitzer der Bahn, also mittelbar die Streikpartei der Arbeitgeber. Weiterhin haben beide Minister jeweils einen Staatssekretär in den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn entsendet. Somit kontrollieren die Staatssekretäre von Herrn Gabriel und Herrn Dobrindt den Vorstand der Deutschen Bahn. Das ist ok. Für mich ist es aber schon interessant, in welcher Rolle sich die beiden Minister befinden und äußern. Wie geschrieben, eine objektive Meinungsbildung ist kaum möglich.

Wie werden die Streikparteien den Konflikt lösen? (Hoffentlich schnell!) Wie werden die SPD-Minister das Streikrecht ändern?

Man kann sich natürlich auch an Miniturbahnen erfreuen. Die fahren auch nicht.

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Die Modell-Lokomotiven sind aus Beton (!). Sie stehen in der Ausstellung in Gerbstedt. Sie wurden ohne Formen einzeln hergestellt. Eine Besichtigung lohnt auf jeden Fall. Einfach toll.

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Alles blüht – russische Worte 70 Jahre nach Kriegsende in Magdeburg

Es ist Mai und die Blüten explodieren geradezu. Die Menschen erfreuen sich daran. Es ist einfach nur toll.

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Vor exakt 70 Jahren hatten unsere Großeltern ganz sicher andere Sorgen. Die Nazidiktatur brach zusammen und unsere Großeltern wussten nicht, was ihnen nun widerfahren würde.  Über dieses Thema wird aktuell in den Medien berichtet. Ich komme aber vor allem darauf, weil wir vor kaum zwei Wochen in unserem schönen Magdeburg einen kyrillischen Schriftzug an einem Gebäude entdeckten. Das kommt nicht mehr so oft vor, nachdem der letzte russische Soldat 1994 deutschen Boden verlassen hat

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Am 18. April 1945 besetzten amerikanische Truppen den größeren, westelbischen Teil Magdeburgs. Im Osten der Stadt wurde bis zum 8. Mai Widerstand geleistet. Dann übernahm dort die sowjetische Armee das Kommando. Gemäß der Festlegungen und Einigungen aller alliierten Mächte, rückten am 1. Juli 1945 Einheiten der 3. Stoßarmee der roten Armee in Magdeburg West ein. Die US-Truppen bzw. britischen Truppen verließen die Stadt. Nun gehörte Magdeburg zur sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Das Militär besetzte die vorhandenen Kasernen und richtete sich auf eine lange Besatzungszeit ein.

„Пункт техническово обслуживания“ bedeutet übrigens technischer Servicepunkt und damit war in diesem Fall eine Autowerkstatt gemeint. Heute verfällt das alte Kasernengelände.

Es kommen mir persönliche Erinnerungen wieder in den Sinn. 1986 besuchte ich das 197. Garde-Panzerregiment der roten Armee in seinen Kasernen in Halberstadt. Damals war das ein Besuch bei Freunden und natürlich auch bei Siegern. Was ich in diesen Kasernen gesehen habe, war unvorstellbar. Die Soldaten hatten keine einheitliche Uniformen. Die ganze Truppe war bunt durcheinander gekleidet. Bunt trifft es nicht wirklich. Oft waren es Lumpen. Es sah elendig aus.

Die körperliche Verfassung der Soldaten war allerdings alles andere als elendig. Die sowjetischen Soldaten, egal ob sie mongolische oder europäische Gesichtszüge hatten, waren top trainiert. Ich mochte mir nicht vorstellen, einen dieser Kämpfer in einem Schützengraben als Gegner zu haben.

Die Mannschaftsunterkünfte waren extrem spartanisch. Die Schlafräume waren riesig. Allerdings schliefen dort auch 20 bis 40 Mann in einem Raum. An der einen Seite war der Fußboden aufgestemmt. Es hingen Seile bis in die Etage darunter. An den Knoten der Seilen hingen die Uniformteile der Soldaten. So konnten sie schnell ein Teil nach dem anderen anziehen.

Einen Schrank oder Spind hatte ein einfacher Soldat nicht. Jeder Soldat hatte nur ein Bett und einen kleinen Nachttisch. Es hieß immer, dass jeder wehrpflichtige sowjetische Soldat nur einen persönlichen Gegenstand besitzen durfte. Ob das wirklich stimmte, kann ich nicht sagen. Die sowjetische Wehrpflicht bestand für 2 Jahre. Einen Anspruch auf Urlaub soll es übrigens nicht gegeben haben. Gehört habe ich, dass die Soldaten in Deutschland während ihrer zweijährigen Dienstzeit ein Mal nach Hause zu ihrer Familie durften. Falls es jemand, ganz genau weiß, wäre ein Kommentar toll.

Wenn ich mich jetzt im Mai zurück erinnere, freue ich mich riesig, dass diese Zeit vorbei ist und dass der Ginster blüht.

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Mögen wir uns immer mit Respekt begegnen und den Frieden wertschätzen. Ich wünsche euch Neugierde.

Optimismus – as slow as possible

Es ist wieder Zeit für den Samstagspost.
Am 5. September 2001 begann in Halberstadt eine Aufführung eines eigentlich 29 minütigen Musikstückes. Im Normalfall wäre das nach einer halben Stunde Vergangenheit. In diesem speziellen Fall folgte man jedoch der Tempovorgabe von John Cage, „as slow as possible“. Die Halberstädter strecken das Musikstück auf 639 (!!!) Jahre.

Die 639 Jahre ergaben sich aus der Differenz des Einbaus der ersten großen Domorgel von 1361 im Halberstädter Dom und dem geplanten Aufführungsbeginn im Jahre 2000. Nun kann man sich natürlich vorstellen, dass bei einem so langen Zeitraum teilweise über Jahre nur eine oder wenige Pfeifen benötigt werden. Die Orgel ist somit sehr spartanisch ausgestattet.

Burchard

Klangwechsel, bei denen ein Ton verschwindet oder ein anderer Ton dazu kommt, sind Ereignisse. Der nächste Klangwechsel ist übrigens am 5. September 2020 (!!!). Bis dahin hört man in dem Kloster ununterbrochen die Töne dis‘, ais‘ und e“.

Wer ein Projekt startet, welches erst nach mehr als 20 Generationen sein Ziel erreicht, muss ein Optimist sein. Das ist mal sicher. Genau diese Vorstellung fasziniert mich.

Wir waren mit unseren Kindern in Halberstadt und hoffen sehr, dass sie wiederum mit ihren Kindern Halberstadt besuchen um dem Musikstück zu lauschen.

Wir Optimisten glauben, dass wir tatsächlich das selbe Musikstück hören, wie unsere Urururur….ur-Enkel. Spock hätte das mit Sucherheit „Faszinierend“ gefunden.

Wann lauscht ihr dem längsten Musikstück der Welt? Was haltet ihr von diesem Projekt?