Neue Pläne und eine Challenge für unsere Osttour

Durch unseren Trauerfall haben wir unsere Osttour nach 1.200 traumhaften Fahrradkilometern abrupt und plötzlich abgebrochen. Nun haben wir alles Nötige geordnet. Bis zum Wochenende wird sich alles finden.

Und schon ist die Idee geboren, doch noch Moskau zu erreichen. Man hat ja auch nicht jeden Monat ein für Russland gültiges Visum in seinem Reisepass. Mit dem Fahrrad klappt das nun leider nicht mehr. Aber es gibt ja auch Flugzeuge. Ein Flug nach Osten ist gebucht.

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Wir waren 1986 das letzte Mal in Moskau. Da ist es bestimmt spannend, diese Stadt wieder zu sehen.

Ein Spender hat uns zu einer (Achtung Anglizismus) Challenge herausgefordert. Wenn wir ein Foto von MISIS posten, verdoppelt er seinen Spendenbetrag. Dazu mehr, wenn es uns gelingt dieses Foto zu machen.

Ihr seht, es gibt gute Gründe für uns nach Moskau zu reisen. Falls wir etwas Spannendes oder Schönes erleben, wollen wir auch hier berichten. Unsere Osttour ist also noch nicht ganz zu Ende.

Bitte bleibt neugierig :-).

Statistik:
Gesamtkilometer: 1.200
Spendenstand: 162 Cent je geradeltem Kilometer

mehr zum Spendenaufruf

Alte Hauptstadt und unvollendete Osttour

Heute verließen wir das doch sehr große Polen. Die Einreise nach Litauen gestaltete sich problemlos.

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Wir spürten deutlich, dass wir in einem anderen Land sind. So waren plötzlich die Häuser nur noch selten aus Stein, sondern aus Holz …

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… und die Ortschaften wirkten weniger lebendig.

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Unser Tagesziel war die alte Hauptstadt Trakai. Die Stadt hat ganz viel Festung. Die brauchte man, um sich gegen uns Teutonen zu wehren. Trakai liegt unheimlich malerisch an einem See und die Festungen liegen am See und auf einer Insel im See.

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Gestern haben wir die Nachricht erhalten, dass Susannes Papa verstorben ist. Ein Leben hat sich vollendet. So muss unsere Osttour unvollendet bleiben.

Wir haben für morgen den nächsten möglichen Direktflug mit Fahrradmitnahme von Vilnius nach Berlin gebucht. Gleichzeitig hatten wir Kontakt mit Lidia, einer Lehrerin aus der Schule des Heiligen Georg, der Schule für schwer geistig behinderte Menschen in Moskau. Diese Schule soll auch von unserem Spendenprojekt profitieren. Unser Besuch in der Schule sollte ein Höhepunkt unserer Tour sein.

Viele Kilometer nach Osten werden nun nicht mehr geradelt und viele Erfahrungen, auf die wir uns gefreut haben, werden nicht gemacht.

Aber, wir hatten 11 tolle und sehr intensive Tage und wir wollen ein ganz klein wenig von unserem Glück durch unsere eigene Spende, aber auch durch die Osttour-Spendenaktion weitergeben.

Auch wenn die 156 Cent je Kilometer noch nicht erreicht wurden, werden wir unseren eigenen Beitrag verdoppeln und jeweils zur Hälfte nach Russland und Deutschland gehen lassen. Über das Ergebnis der gesamten Spendenaktion werden wir hier natürlich berichten.

Herzlichen Dank an euch Spender und danke auch euch Lesern unseres Blogs.

Statistik:
Tageskilometer: 134 – Zum Flughafen nach Vilnius kommen morgen noch gute 30 km hinzu. Gesamtkilometer: 1.200
Tageshöhenmeter: 766, Gesamthöhenmeter: 5.558
Standort N 54°38.324 O 24° 55.958
Spendenstand: 147 Cent (neuer Spender: Sven Uschmann – danke)

zum Tag 12 – weiter nach Osten

Bretonen auf unserer Osttour

Wir haben in Olsztyn nicht gleich beim Einchecken bezahlt. Vielleicht bleiben wir ja zwei Nächte und machen einen Ruhetag. Das Zimmer war aber so warm, dass wir diesen Gedanken verwarfen. Zum Ausgleich entschieden wir uns die Etappen zu verkürzen. So war heute Mrągowo, das frühere Sensburg, unser Ziel.

Uuuuuups, meine Scheibenbremsen hatten fast gar keine Wirkung mehr – vorn und hinten. Ich vermutete, dass sich irgend etwas „Fettiges“ auf die Bremsbeläge gelegt hat. Also baute ich die Räder aus, suchte das Flickzeug mit einem kleinen Stück Sandpapier und schliff die Bremsbeläge etwas an. Wirkung: Jetzt bremst es noch schlechter. Toll. Schlussfolgerung: An einem Fettfilm auf den Bremsbelägen kann der Bremskraftverlust nicht gelegen haben. Ich justiert die Abstände der Bremsbeläge neu und alles war wieder gut. Wie sich Vorder- und Hinterradbremse zur selben Zeit verstellt haben können bleibt ein Rätsel. Egal.

Unterwegs trafen wir erstmals Tourenradler. So wenige Tourenradler, wie auf dieser Tour, haben wir noch nie getroffen. Ob das an der Route liegt? Ist sie wirklich so ungewöhnlich ;)? Jedenfalls unterhielten wir uns mit Alain und Luis.

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Die beiden sind am 11. Juni in der Bretagne losgeradelt und wollen nach Tallin. Respekt.

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Da die Sonne brannte, trafen wir uns unter Brücken. Bei der zweiten Rast sagte uns Alain, dass er einen Blog hat. Und schon hatte er ein Foto von uns gepostet. Er meint mit jungem Paar uns :). Die zwei machen längere Etappen, so wünschten wir gute Reise.

Gegen 13:30 Uhr waren wir im Hotel mit Blick auf den See. Wir nutzten ihn sofort zum Baden. Und am Abend gab es den Fussbalkrimi Deutschland – Italien.

Morgen werden wir eine Regenetappe haben.

Bitte bleibt neugierig :-).

Statistik:
Tageskilometer: 63, Gesamtkilometer: 853
Tageshöhenmeter: 390, Gesamthöhenmeter: 3.546
Standort N 53°52.000 O 21° 18.000
Spendenstand: 145 Cent

zum Tag 9 – weiter nach Osten

Fensterblicke #2

Vor beinahe genau einem Jahr habe ich einen Beitrag über meinen Blick auf Fenster geschrieben. Zeit für ein Update. Den folgenden Fensterblick habe ich 19…, ämh …

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… ach nein, diesen Fensterblick habe ich am 1. Mai 2016 …

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… aufgenommen. Da hält wohl jemand an einer Tradition fest.

An einem unpolitischen Fensterblick möchte ich euch auch noch teilhaben lassen.

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„Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,
hollari, hollari, hollaro!
Was brauch‘ ich rote Rosen, was brauch‘ ich roten Mohn,
hollari, hollari, hollaro!
Und wenn ein Bösewicht was ungezog’nes spricht,
dann hol‘ ich meinen Kaktus und der sticht, sticht, sticht.
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon,
hollari, hollari, hollaro!“

Hoffentlich ist der Kaktus da geblieben, wo er war :-).

Habt ihr auch schon Fensterblicke riskiert?

Bitte bleibt neugierig :-).

Drei Birken und Himmelsleitern

Ich hatte heute einen freien Tag und obwohl das Wetter schlecht war, drehte ich eine Runde mit dem Rad. Zwei Mal musste ich halten und den Fotoapparat zücken.

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Besser als das Schild, hätte ich es auch nicht beschreiben können.

Ich radelte weiter und sah diese Industriekletterer bei wirklich stürmischem Wetter und bei Hagel auf Himmelsleitern hängen.

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Unglaublich!

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Sachsen Anhalt produziert mit seiner riesigen Anzahl an Windkraftanlagen mehr Strom, als es selber verbraucht. Somit muss das Stromnetz von einem Versorgungsnetz zu einem Entsorgungsnetz umgebaut werden. Verrückt.

Weil mich die Leitern im Himmel so beeindruckt haben – hier sind sie noch mal größer.

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Bitte bleibt neugierig :-).

 

 

Sind wir nicht alle Schildbürger #9 – Florenz

Die Aufgabe von Verkehrsschildern ist die Regelung des Verkehrs durch Gebote, Verbote oder das Anzeigen von Gefahren. In Deutschland gibt es derzeit über 20 Millionen Verkehrsschilder (Quelle: www.verkehrszeichen-online.org).

Ähnlich sieht es auch in anderen europäischen Ländern aus. Wenn man in Florenz durch die Straßen spaziert, fallen einem einige Schilder ins Auge, die ganz eindeutig „Einfahrt verboten“ oder „Sackgasse“ anzeigen, jedoch noch eine zweite Botschaft enthalten. Je mehr man sich in dem feinen Gassennetz der Innenstadt verliert, umso mehr solcher Schilder scheint man zu finden.

2010 begann der französische Künstler Clet Abraham erst in Florenz, dann auch in anderen europäischen Metropolen, Verkehrsschilder „umzugestalten“. Mit seinem ganz besonderen Humor arbeitet er mit den Motiven, ohne dabei den Sinn des Schildes zu zerstören.

Habt ihr auch schon solche Schilder entdeckt?

Bitte bleibt neugierig :-).

Dieser Artikel ist von Franziska :-). Vielen Dank.

Die Welt, in der ich lebe

„Jeder von uns kennt zwei Welten. Eine große mit Meeren und Ländern, Musik und Malerei, Liebe und Hass und vielem, vielem anderen. Die zweite Welt ist viel kleiner, sie ist von der Größe unserer Seele und unserem Denkvermögen begrenzt. Es gibt auch Menschen, die in ihrer eigenen besonderen Welt leben, über die viele von uns nichts wissen oder die in der ständigen Hektik des Alltags vergessen wird.“ (Zitat центр перспектива Kalender 2016)

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Unsere Welt ist groß und uns geht es gut. Grund genug ein Spendenprojekt für den Sommer vorzubereiten. Natürlich hat es mit „Traumradeln“ zu tun. Darüber wollen wir im nächsten Beitrag berichten.

Bitte bleibt neugierig :-).

Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden belebenden Blick. …

Wo kann man die Luft der Klassik besser atmen als in Weimar. Wenn man zur Musik Bachs den Rokokosaal der Anna Amalia Bibliothek betritt, ist das einfach nur traumhaft.

 

Wenn man dann noch weiß, dass dieses Haus am 2. September 2004 lichterloh in Flammen stand, ist der Anblick dieses Saales um so beeindruckender.

Der Besuch dieses Ortes ist ein echte Empfehlung!

Bitte bleibt neugierig :-).

 

Zugverkehr und viele rote Lichter

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Hauptsache sicher!

Bitte bleibt neugierig :-).

„Mit Bleistift und Lineal gehen wir zur Wahl!“

13. März 2016, Wahl von drei Landesparlamenten!

„Mit Bleistift und Lineal gehen wir zur Wahl!“ Das war eine Losung, die wir uns bei einer unserer ersten Wahlen zuriefen. Das war am 7. Mai 1989.

Es standen nur die Kandidaten der nationalen Front zur Wahl. Wenn man irgendeinen Kandidaten ankreuzte und den Wahlzettel in die Urne warf, war es eine Ja-Stimme für die Regierung. Wenn man keinen Kandidaten ankreuzte und den Wahlzettel in die Urne warf, war es eine Ja-Stimme für die Regierung. Wenn man einen Kandidaten durchstrich und den Wahlzettel in die Urne warf, war es eine Ja-Stimme für die Regierung.

Es heißt doch Wahl, wie konnte man damals gegen die Regierung stimmen? Genau hier kommt die Losung „Mit Bleistift und Lineal gehen wir zur Wahl.“ ins Spiel.

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Eine Stimme wurde nur dann als Nein-Stimme gezählt, wenn alle Kandidaten auf dem Wahlzettel sauber und waagerecht durchgestrichen wurden.

Ich habe alle Kandidaten mit dem Lineal fein säuberlich durchgestrichen. Am Abend saßen wir aufgeregt vor dem Fernseher und erfuhren, dass es uns nur 1,15% der Wähler gleich getan hatten. Komisch, wir kannten schon so viele, die mit Bleistift und Lineal zur Wahl gegangen sind und das sollen nur 1,15% gewesen sein? Ihr kennt die Geschichte. Der Staat, in dem dies passierte, ist Geschichte.

Jeder sollte eine politische Überzeugung haben und sollte dafür eintreten. Wie zu jeder vorausgegangenen Wahl gehe ich auch heute zur Wahl. Zum Glück muss ich weder Bleistift noch Lineal mitnehmen.

Bitte bleibt neugierig :-).