Schnecken auf unserer Osttour

Wir haben heute etwas vom Hotel mitgenommen. Das macht man aber nicht, sagt ihr. Recht habt ihr. Wir wollten es auch nicht haben. Aber es wollte mit. Es war ein Band. Ein dickes Wolkenband, das sich etwa um 5.00 Uhr morgens über uns eingenistet hat. Es regnete heftig aus ihm. Und es war geduldig und hat gewartet, bis wir unser Frühstück beendet und die Sachen gepackt hatten. Auch das Googeln in allen bekannten Wetterportalen konnte es nicht abschütteln. Als wir schließlich um 10.00 Uhr vor dem Hotel saßen und es auch noch dicke Blasen regnete, war klar, dass heute so ein Tag ist, den kein Radfahrer so richtig möchte. Dauerregen. Wir ergaben uns und fuhren los.

Kurz nach dem Start gab es eine nette Unterhaltung : Ich meinte, dass ein Wassertropfen meine ganze Einstellung komplett ändern würde. Frank guckte traurig, sagte aber nichts. Etwa 2 Minuten später an einer Ampel schniefte ich und sagte denselben Satz nochmal. Diesmal fing Frank an zu lachen. Ich verstand nun gar nichts mehr. Frank erklärte, dass er dachte, dass ich wegen eines Regentropfens meine Einstellung zur Osttour grundsätzlich geändert hätte und und jetzt Hause wollte. Ich hatte aber über mein GPS geredet, bei dem ein gut platzierter heftiger Tropfen die ganze Bildschirmeinstellung verändern könnte, was gewaltig nervte. So fing der verregnete Tag doch lustig an.

Unterwegs kamen uns immer wieder Rennradfahrer mit Startnummer entgegen. An diesem Wochenende fand das Nonstopradrennen Lubomino -Sejny – Lubomino statt. Mit einer Länge von 610 km ist das ziemlich anständig. Das Wetter war ganz knapp an ideal vorbei. Aber fast alle Fahrer hatten die Kraft, mit uns einen kurzen Radfahrergruß auszutauschen.

Mittags erreichten wir Lötzen und nahmen Burg Boyen in Augenschein.

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Genau an der historischen Drehbrücke in Lötzen, die der Brückenwärter noch per Handantrieb dreht, (Er tut es gerade links neben dem kleinen Wärterhäuschen.)…

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… konnten wir uns bei einem Italiener vor dem Regen verstecken. Dann fand er uns nicht wieder. Juhu.

Bei nasser Straße fangen Schnecken an, über den Asphalt zu kriechen.

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Auffallend war, dass es nur Weinberschnecken und Schnirkelschnecken gab. Die hässlichen spanischem braunen oder deutschen schwarzen Nacktschnecken tauchten hier überhaupt nicht auf.

Leider wird wohl kaum eine Schnecke den Weg über die Landstraße überlebt haben, denn wenn sie wirklich den Kampf gegen die Autos gewonnen hat, wartet auf der Wiese neben der Straße ein Storch.

Zu den Schnecken fällt mir noch ein Kinderreim ein.

Sieben kecke Schnirkelschnecken
saßen einst auf einem Stecken,
lachten ho ho ho.
Doch vom vielen ho ho Lachen, Schnirkelschneckenwitzemachen
fielen sie von ihrem Stecken,
Sieben kecke Schnirkelschnecken.

Und wie viele Schnecken haben sich hier zum Gruppenfoto vor unserer Linse versammelt?

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Morgen wollen wir mal schauen, ob wir im Osten Polens auch Bunker besuchen können (zum Tag 10). Bitte bleibt neugierig :-).

Statistik:
Tageskilometer: 67, Gesamtkilometer: 920
Tageshöhenmeter: 519, Gesamthöhenmeter: 4.065
Standort N 53°59.241 O 22° 01.200
Spendenstand: 145 Cent

zum Tag 10 – weiter nach Osten

2 Kommentare zu „Schnecken auf unserer Osttour“

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