13. März 2016, Wahl von drei Landesparlamenten!
„Mit Bleistift und Lineal gehen wir zur Wahl!“ Das war eine Losung, die wir uns bei einer unserer ersten Wahlen zuriefen. Das war am 7. Mai 1989.
Es standen nur die Kandidaten der nationalen Front zur Wahl. Wenn man irgendeinen Kandidaten ankreuzte und den Wahlzettel in die Urne warf, war es eine Ja-Stimme für die Regierung. Wenn man keinen Kandidaten ankreuzte und den Wahlzettel in die Urne warf, war es eine Ja-Stimme für die Regierung. Wenn man einen Kandidaten durchstrich und den Wahlzettel in die Urne warf, war es eine Ja-Stimme für die Regierung.
Es heißt doch Wahl, wie konnte man damals gegen die Regierung stimmen? Genau hier kommt die Losung „Mit Bleistift und Lineal gehen wir zur Wahl.“ ins Spiel.

Eine Stimme wurde nur dann als Nein-Stimme gezählt, wenn alle Kandidaten auf dem Wahlzettel sauber und waagerecht durchgestrichen wurden.
Ich habe alle Kandidaten mit dem Lineal fein säuberlich durchgestrichen. Am Abend saßen wir aufgeregt vor dem Fernseher und erfuhren, dass es uns nur 1,15% der Wähler gleich getan hatten. Komisch, wir kannten schon so viele, die mit Bleistift und Lineal zur Wahl gegangen sind und das sollen nur 1,15% gewesen sein? Ihr kennt die Geschichte. Der Staat, in dem dies passierte, ist Geschichte.
Jeder sollte eine politische Überzeugung haben und sollte dafür eintreten. Wie zu jeder vorausgegangenen Wahl gehe ich auch heute zur Wahl. Zum Glück muss ich weder Bleistift noch Lineal mitnehmen.
Bitte bleibt neugierig :-).
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