Unsere Bundesländer sind schön. Erreichen wir eine Landesgrenze, so machen wir natürlich ein Foto. Heute halten wir am schwarz-gelben Schild mit grünem Kranz.
Im Herbst radelten wir fünf Tage kreuz und quer am Fichtelberg.
Wir schauten uns Jens Weisflogs Hotel in Oberwiesenthal an und bewunderten die großen Skisprungschanzen.
Über den Lost Place am Fichtelberg haben wir schon berichtet. Trotzdem war unser eigentlicher Favorit die Schmalspurbahn Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal.
Die Strecke startet in Cranzahl auf 654 Höhenmetern.
Hinter Cranzahl sehen wir die Bahn wie im Spielzeugland.
Am Bahnhof Vierenstraße hat die Bahn schon 730 Meter Höhe erreicht und muss erst mal ordentlich schnaufen.
Das nächste Mal fährt uns das Bähnle in Hammerunterwiesenthal auf 790 Höhenmetern direkt an der Grenze zu Tschechien vor die Räder.
Da fällt übrigens ein Punkt für unsere Welt-Challenge ab. Das machen wir aber später.
Am Ende steht dieser hübsche Zug auf 894 Höhenmetern im Bahnhof Oberwiesenthal.
Schön, dass es diese Bahnstrecke noch gibt. Wir hatten viel Spaß im Erzgebirgskreis.
Es gibt Grenzen. Sie teilen unser Land. Zwischen Sachsen und Brandenburg radeln wir etliche Kilometer entlang von Zäunen und anderen Grenzschutzeinrichtungen.
Es geht um den Schutz vor der afrikanischen Schweinepest. Wir hatten das Thema gar nicht im Blick. Über viele Kilometer Zäune zu bauen, scheint nötig zu sein.
Weiter führt uns unser Weg nach Spremberg. Hier schauten wir uns den Bismarckturm an.
An einem der wenigen Topwetterfrühlingstage brachte uns die DB nach Görlitz. Görlitz ist eine schöne Stadt.
Bahnhof
Postamt
Richtung Untermarkt
In Görlitz gibt es einen Bismarckturm. Als Sammler hätten wir ihn eigentlich besuchen müssen. Das haben wir verpasst. So müssen wir noch einmal wiederkommen.
Aber die sächsische Postmeilensäule von Görlitz haben wir nicht verpasst. Um sie vor die Linse zu bekommen übertreten wir die Grenze nach Polen. Der Zugang zum Platz ist leider versperrt, so war nur ein Foto durch einen Zaun auf dem Rad stehend möglich.
Schnell noch ein Eis und dann radeln wir auf dem traumhaften Neißeradweg gen Norden. Nach kaum 20 Kilometern erreichten wir zwischen den Ortsteilen Deschka und Zentendorf in der Neißeaue den östlichsten Zipfel Deutschlands.
Ganz alleine genießen wir hier in der Lausitz die Natur und tragen uns in das Zipfelbuch ein.
Die Märkische Oderzeitung berichtete am 9. September 2020: Der Landkreis Oder-Spree stellt als identitätsstiftende Maßnahme Begrüßungsschilder auf. Die Schilder werden an der B1 bei Schöneiche, der B 246 bei Storkow, vor Müllrose und Brieskow-Finkenheerd, an der B 112 beim Amt Neuzelle, an der B168 in der Gemarkung Friedland und kurz vor Mittweide zu finden sein.
Unter dem Motto #landkreischallenge4ever rufen wir auf, uns ein Foto mit Fahrrad vor einem dieser neuen Begrüßungsschilder an …
deutschlandtour@traumradeln.de
… zu senden oder in einem Kommentar zu verlinken. Wir würden das soooooo toll finden … und im Beitragsbild müssten wir nicht das Bild eines anderen Landkreises zeigen.
Wir waren übrigens nicht untätig und haben in den letzten Wochen zwei Landkreise „discovert“, aber eben nicht den Landkreis Oder-Spree.
In Hoyerswerda wandelten wir auf Gundermanns Spuren. Wir können die schöne Melancholie in seinen Texten nachvollziehen:
man konnte hier klaus oder janek heissen das war egal warn alle nur teig fürs waffeleisen das war egal dick oder doof schnell oder arm das war egal hier war ja nur ne maschinistenfarm das war egal hier in hoywoy
die wecker klingeln hier früh um vier alle zugleich am zahltag gabs immer radeberger bier für alle gleich und schlief der janek mit der frau vom klaus alles gleich das fiel nicht weiter auf hier sehn ja alle aus wie klaus alle gleich hier in hoywoy
Natürlich besuchten wir Feuersteins Musikpalast.
nur eins war seltsam hier gleich hinter dem ortseingangsschild war es plötzlich ganze vier grad wärmer und der wind so mild ich riss mein helmvisier hier immer weit auf weil ich nicht mehr so fror du lachtest hinter mir und die kinder krochen kichernd unter der seitenwagenplane vor
nur eins war seltsam hier gleich hinter dem ortseingangsschild war es plötzlich ganze vier grad wärmer und der wind so mild ich riss mein helmvisier hier immer weit auf weil ich nicht mehr so fror du lachtest hinter mir und die kinder krochen kichernd unter der seitenwagenplane vor
das war hoywoy das ist hoywoy aber nur für uns
Warum „Feuerstein“? Alle lebten vom Braunkohletagebau und die Braunkohle war der Feuerstein.
Es gibt viele tolle Organisatoren und Vereine. Mit Engagement und Herzblut stellen sie für uns Veranstaltungen auf die Beine. Durch die Pandemie ist alles in Frage gestellt. Wir hatten 2019 bei der Schneeglöckchenrunde in Ortrand (Lausitz, Brandenburg) viel Spaß.
Die Schneeglöckchenrunde wird dieses Jahr auch wieder angeboten, virtuell. Wir haben uns für die kleine 40 Kilometerrunde angemeldet und hatten in unserer Heimatzone einen schönen Tag.
Als Belohnung gab es einen Funktionsschal und ein grünes Porzellan-Schneeglöckchen. Bimmelt echt schön.
Liebe Organisatoren, vielen Dank für euer Engagement.
Habt ihr auch schon mal an einem virtuellen Lauf oder Rennen teilgenommen und damit das Event unterstützt?
„Schatz, bis zum 31. März kann man für 2021 noch teilnehmen. So ein silbernes Schneeglöckchen für eine 70-Kilometerrunde wäre doch auch hübsch. Hast du Samstag schon was vor?“
Am 15. Oktober 1813 (vor 207 Jahren) begann die Völkerschlacht bei Leipzig. Sie dauerte drei Tage. Das Ergebnis: 90.000 (neunzigtausend !) Tote und Verwundete. Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erinnert an dieses denkwürdige europäische Drama.
Völkerschlachtdenkmal
Wir haben das Völkerschlachtdenkmal als Kulisse für eine Volksfest und eine Radtourenfahrt mit ganz viel glücklichen Menschen in Erinnerung.
Herr Napoleon, der im Herbst 1813 hier bei Leipzig seine Grenzen aufgezeigt bekam, versuchte knapp zwei Jahre später noch einmal die „Herrschaft“ zu übernehmen. Das war bei …, ihr wisst schon.
Wir sind ziemlich froh, dass wir uns im nassen Oktober freiwillig für eine Fahrradtour entscheiden dürfen, aber nicht zu Einhunderttausenden im tödlichen Kampf übereinander herfallen müssen.
Als Kinder hat uns der Flug des ersten Deutschen in das Weltall begeistert. „Jähn flog am 26. August 1978 in der sowjetischen Raumkapsel Sojus 31 zusammen mit Waleri Fjodorowitsch Bykowski zur sowjetischen Raumstation Saljut 6. Der Flug dauerte 7 Tage, 20 Stunden, 49 Minuten und 4 Sekunden.“ (Quelle Wikipedia zu Sigmund Jähn)
Sigmund Jähn wurde in Morgenröthe-Rautenkranz geboren. Ein Freund schrieb uns: „Morgenröthe- Rautenkranz liegt nicht weit von Klingenthal weg. Da gibt es eine Wetterstation und das einzige Raumfahrtmuseum in Deutschland.“
Auf nach Morgenröthe-Rautenkranz.
Sigmund Jähn haben wir nicht mehr getroffen, da er vor knapp einem Monat am 21. September 2019 verstorben ist. Alles Gute, Sigmund.
Aktuell begeistern uns die Falcon-9- und Falcon-Heavy-Raketenstarts. Dabei faszinieren vor allem die punktgenauen Landungen der Booster. Alles entwickelt sich.
Falls ihr mal im Vogtland seid, schaut mal in Morgenröthe beim einzigen deutschen Raumfahrtmuseum vorbei.
Bereits im 16. Jahrhundert haben unsere Vorfahren alle Wälder in der Nähe der Wirtschaftszentren komplett gerodet. Ganz oben in den Bergen der kursächsischen Territorien gab es noch Wälder, so im Vogtland.
Der Transport des Holzes erfolgte über die Flößerei. Über viele hundert Kilometer wurden Floßteiche …
… und Floßgräben angelegt.
Wenn Holz geflößt werden sollte und das Wasser in den Floßgräben nicht genügte, ließ man das Wasser aus den Floßteichen und konnte Holz über große Strecken transportieren. Zum Beispiel wurde Holz aus dem Vogtland erst über Floßgräben, dann über die Göltzsch, die Elster, den Elsterfloßgraben und die Luppe nach Leipzig und Halle transportiert. In Halle wurde das Holz für das Salzsieden genuzt. Das Salz ging dann zum Teil wieder zurück nach Sachsen.
Bei der Abholzung unserer Wälder ging es um das Überleben, um wirtschaftliche Vorteile und um Macht. In der Motivation gibt es keinen Unterschied zwischen uns Europäern und den Südamerikanern.
Die Fotos sind auf einer Radtour in der Nähe von Klingenthal im Vogtland entstanden. Der Herbst ist schön. Bitte bleibt neugierig.