9.11. – Mauerfall- 27 Jahre später

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Grenzturm bei Helmstedt

Bitte bleibt kritisch, bitte bleibt neugierig :-).

Die unendliche Rundfahrt – Bismarckturm Mragowo/Sensburg

Auf unserer Osttour 2016 konnten wir nach dem Bismarckturm in Osterode auch den Bismarckturm in Mragowo, früher Sensburg „discovern“.

Der Turm steht im heutigen General Wladyslaw Sikorski Park von Mragowo bei den Geokoordinaten N53° 51.970′ E21° 17.820′ .

Wladyslaw Sikorski war ein polnischer Offizier, Oberbefehlshaber, Politiker und Ministerpräsident Polens. Der Turm ist eingezäunt und verschlossen. An Bismarck erinnert nichts mehr.

Da es in Strömen regnete, haben wir schnell die zwei Fotos geschossen. So konnten wir zwei der vier Bismarcktürme, die es heute noch im polnischen Teil von Ostpreußen gibt, besuchen. Gibt es in eurer Nähe auch einen Bismarkturm?

Bitte bleibt neugierig.

zu noch viel mehr Bismarcktürmen

verlassene Jugendhochschule der FDJ

Heute wollen wir von unserem Besuch der verlassenen Gebäude am Bogensee berichten. Der Bogensee liegt in der Mark Brandenburg nördlich von Berlin. Es ist wirklich ein schöner Flecken. Logisch, dass dies schon länger bekannt war. 1939 ließ sich dort Reichspropagandaminister Goebbels einen Landsitz bauen.

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Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude als Lazarett genutzt, bevor sie 1946 der FDJ übergeben wurden. Zu DDR-Zeiten kam ein gigantischer Gebäudekomplex, die Jugendhochschule Wilhelm Pieck  im sozialistischen Klassizismus dazu.

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Lektionsgebäude der Jugendhochschule

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Blick auf die Villa Bogensee

Die „Villa Bogensee“ wurde einzig und alleine für Repräsentationszwecke und Feierlichkeiten gebaut. Hier hatten wir Glück und ein Herr fragte uns, ob wir mal einen Blick in das Innere werfen wollten. Natürlich!

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um den riesigen zweigeschossigen fliederfarbenen Festsaal verlaufen Säulen

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über zwei zentrale Treppen gelangt man zur Empore

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es gibt diverse Klubräume

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Bis vor drei Jahren wurden alle Gebäude noch durch das Heizhaus im Winter erwärmt. Nun dringt die Feuchtigkeit ein und verrichtet ihr Werk. So hebt sich zum Beispiel das Parkett. Wer mag, der Komplex steht zum Kauf. Wie wär’s?

Skulpturen gibt es auf dem Gelände ebenfalls zu bewundern.

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Den Beitrag wollen wir mit einem Bild von einigen vergessenen Tischtennisplatten schließen. Man findet sie auf dem Gelände und kann sich gut vorstellen, wie die Jugendlichen sich hier früher die Zeit vertrieben.

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Ein Blick in unsere Geschichte ist spannend.

Bitte bleibt neugierig :-).

 

 

40 Wagenladungen russische Erde

Maria Pawlowna gehört der russischen Zarenfamilie an und ist  russisch-orthodoxen Glaubens.  Das Protokoll verlangt, dass sie in russischer Erde beerdigt werden müsse. Andererseits war sie auch die Regentin Sachsen-Weimar-Eisenachs und musste demzufolge in Weimar begraben werden. Was tun?

Man lässt 40 Wagenladungen russischer Erde aus der Nähe von Sankt-Petersburg nach Weimar kommen, baut darauf eine russisch-orthodoxe Kapelle und beerdigt Frau Pawlowna in Weimar in russischer Erde.

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Voilà, das Problem ist gelöst. Es gibt immer eine Lösung.

Bitte bleibt neugierig :-).

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Traumradeln in die Geschichte

In meinem letzten Beitrag wollte ich im fahrradunfreundlichen Dezember einfach mal wieder ein Bild von einem Fahrrad vor schönem Hintergrund posten. Da wir dieses Jahr auf Kuba waren, wurde es das Bild „Fahrrad auf Kokosnuss am Karibikstrand“. Um dem Ganzen mehr Substanz zu geben, fragte ich, ob ich zur Geschichte des Strandes etwas schreiben solle und in der Tat, wurde ich in einem Kommentar darum gebeten. So will ich mit diesem Beitrag mein Versprechen gerne einlösen.

Ein Ausflug in die Geschichte eröffnet uns Sichten auf aktuelle oder gar künftige politische Entwicklungen. Winston Churchill sagte: „Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen.“ Dann schauen wir doch mal knapp 60 Jahre zurück.

Am 1. Januar 1959 hatte die kubanische Revolution unter Fidel Castro über das verhasste Batista Regime gesiegt. Nun sah sich die US-Regierung  auf Kuba, direkt vor ihrer eigenen Haustür, einer nicht durch sie kontrollierten Regierung gegenüber. Das geht doch gar nicht.

Vor einem offenen militärischen Überfall auf Kuba schreckten die USA zurück. Zum einen hatten sie dies in mehreren Verträgen zugesichert und zum anderen gab es die Befürchtung, dass ein derartiger Krieg unabsehbare Reaktionen in der gesamten Dritten Welt auslösen könnte.

So verfolgten die USA den Plan, dass eine militärisch gut ausgerüstete Gruppe von Exilkubanern mit Schiffen auf Kuba angelandet wird und dort einen Putsch gegen Fidel Castro unternimmt. Die Exilkubaner müssten nur ein hinreichend großes Staatsgebiet von Kuba unter ihre Kontrolle bringen. Wenn darauf eine Landebahn vorhanden wäre, würde eine „Kubanische Exilregierung“ aus Florida eingeflogen werden. Diese Exilregierung würde dann von kubanischem Territorium die USA um militärischen Beistand bitten. Dann wäre alles gut und die USA hätten offen militärisch die Regierung von Fidel Castro beseitigen können. So war der Plan.

Im Januar 1960 gründete die CIA für die Planung der Invasion eine eigene Abteilung, die im April 1961 bereits 588 Mitarbeiter umfasste.

Als Ort der der Landung der Putschisten wurde die Baha de Cochinos, die Schweinebucht, ausgewählt. An ihrer Küste befindet sich das Sumpfgebiet Ciénaga de Zapata, welches einen natürlichen Schutz gegen militärische Aktionen der kubanischen Revolutionsarmee bot. Außerdem war die Ciénaga de Zapata sehr dünn besiedelt.

Als wir in das Sumpfgebiet einradelten, begrüßte uns folgendes Schild mit der Parole: „Ciénaga de Zapata, welche Sie hier sehen, ist das Werk der Revolution“

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Am 15. April 1961 startete die CIA mit der „Operation Zapata“. US-amerikanische B-26-Flugzeuge bombardierten drei kubanische Flugplätze. Die Bomber waren mit kubanischen Hoheitszeichen versehen und sollten den Anschein einer Gegenrevolution erwecken. Am 17. April 1961 landeten dann ca. 1300 Exilkubaner, aus ihren Ausbildungslagern in Guatemala kommend, unter dem Kommando von zwei CIA-Beamten in der Schweinebucht. Die US-Marine unterstützte logistisch. Am 18. und 19. April erhielten die Angreifer weiterhin Luftunterstützung durch B-26-Flugzeuge der USA. Dabei wurde auch Napalm eingesetzt.

Die Bevölkerung der Ciénaga de Zapata,  die zum größten Teil aus der ärmsten Bevölkerungsgruppe Kubas, den Köhlern bestand, kämpfte mit der Waffe in der Hand gegen die gelandeten Invasionstruppen. Mit diesem Widerstand hatte die CIA nicht gerechnet. Diese arme Bevölkerung gehörte zu den ersten Nutznießern der Revolution durch den Bau von Schulen, medizinischer Versorgung sowie die Anbindung an die Infrastruktur. Nach nur drei Tagen waren schließlich die Invasionstruppen von der zahlenmäßig weit überlegenen kubanischen Armee aufgerieben.

Nachdem die US-Regierung vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen zunächst jede Beteiligung an der Invasion abgestritten hatte (Na, so was?), übernahm Präsident John F. Kennedy vier Tage später die volle Verantwortung für den Überfall.

In Playa Giron sind Flugzeug und Panzer als Symbol der gescheiterten Invasion ausgestellt.

Die gescheiterte Invasion in der Schweinebucht war ein Meilenstein in der Weltgeschichte. Erstmals konnte sich ein kleines Land einem Invasionsplan der USA erfolgreich widersetzen.

Ist diese reale Geschichte nicht viel spannender als jeder Hollywood-Film?

Habt ihr ein Feedback zu diesem Beitrag, würde ich mich darüber freuen.

Bitte bleibt neugierig :-).

Quelle für diesen Beitrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Invasion_in_der_Schweinebucht

untergegangene Spaßgesellschaft #2 Waldbad Jerichow

In der Sommerhitze sind Badeanstalten ein guter Ort. Früher gab es viel mehr dieser Badeanstalten, einfache Schwimmbäder, ohne Heizung und Wellenanlage.

Heute zeigen wir Impressionen vom alten Waldbad Jerichow. Seit sich der letzte Gast schätzungsweise im Jahr 1990 in die Fluten gestürzt hat, sind viele Jahre ins Land gegangen.

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– der „Hochsitz“ des Bademeisters im Herbst –

Die alte Badeanstalt Jerichow

– der „Hochsitz“ des Bademeisters im Frühjahr von der anderen Seite (danke Kurt für das Foto 🙂 )-

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– Rutsche in ein leeres Becken –

Hier geht es zur Badeanstalt Weferlingen. Man meint, das Kindergeschrei im Sommer zu hören.

Wir haben eine Seite mit einer Karte angelegt. Gibt es in eurer Nähe auch eine „Lost Badeanstalt“?  Über einen Kommentar oder Fotos egal ob alt oder neu freuen wir uns.

Bitte bleibt neugierig.

untergegangene Spaßgesellschaft #1 Badeanstalt Weferlingen

Jeder größere Ort hatte eine Badeanstalt. Ich schreibe im Präteritum, da das ja nicht mehr so ist. Auf unseren Radrunden kommen wir immer wieder an Plätze, die „Alte Badeanstalt“ heißen. Oft sind es idyllische und verlassene Plätze. Man ahnt aber noch die Geschichte.

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Rutsche am 19.05.2015

Wenn man die Rutsche sieht, hört man geradezu den Kinderjubel.

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Von den Startblöcken sprangen die Jungs der Klasse und lieferten sich ein Wettschwimmen. Überhaupt waren alle Jugendlichen im Sommer jeden Tag im Freibad des Ortes. Das war die pure Spaßgesellschaft.

Ich habe nach Freibad „gegoogelt“. Ein Freibad besitzt ein künstliches Becken (Bad mit künstlicher, nicht überdachter Wasserfläche). Ich habe nur Zahlen für Brandenburg gefunden.

Die Statistik der aktiven Freibäder sieht für das Land Brandenburg wie folgt aus:

1993 93 Freibäder

1999 75 Freibäder

2011 62 Freibäder

Diesen Trend kann man bestimmt auf das gesamte Bundesgebiet übertragen. Die Anzahl der aktiven Freibäder nimmt ab und im Umkehrschluss nimmt die Anzahl der verlassenen „Alten Badeanstalten“ zu. Was machen die Leute heute, die früher in Massen in den Freibädern waren?

Gibt es bei euch auch „Alte Badeanstalten“? Wie immer, würden wir uns über Fotos freuen. Sind wir dann in der Nähe, schauen wir auch gerne mit Fahrrad und Kamera vorbei, wie zum Beispiel im Waldbad Jerichow.

Der Übersichtlichkeit halber haben wir eine Seite mit einer Karte angelegt. Gibt es in eurer Nähe auch eine „Lost Badeanstalt“?  Über einen Kommentar, eventuell mit Geokoordinaten freuen wir uns.

Bitte bleibt neugierig.