Von so weit her bis hier hin!

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Badebereich Ende?!

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15. September 2016

Ich kann mich an keinen so heißen September erinnern. Gerade waren wir baden. Was für ein grandioser Sommer.

Haben wir jetzt das Ende des Badebereiches erreicht?

Bitte bleibt neugierig :-).

Eine schweizer Milchkuranstalt im Herbst

Unglaublich, wie warm das war. Letztes Wochenende blühten Mitte November in den Gärten noch die Primeln …

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… und die Rosen.

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Doch nun weht ein kräftiger Wind die Blätter von den Bäumen. In der Schweizer Milchkuranstalt ist nichts mehr los.

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Die Milchkuranstalt ist ein Biergarten in Magdeburg. Die „Milch“ wird in einem historischen Gartenhäuschen ausgeschenkt. Es wurde extra für diesen Zweck mit Blick auf die Elbe und den Dom …

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… hier wieder aufgebaut. Jetzt träumt es von lauen Sommernächten.

Habt ihr auch Lieblingsorte, an denen es jetzt ruhiger wird?

Bitte bleibt neugierig :-).

 

 

Was tut ein Wahrschauer?

Schaut man sich Stellenanzeigen, egal ob in der Zeitung oder im Netz an, so liest man ganz häufig englische Worte oder Anglizismen. Manchmal weiß man gar nicht, worum es in der Stellenanzeige geht.

Letzten Samstag las ich aber eine Stellenanzeige, da konnte ich trotz einer sehr deutschen Berufsbezeichnung nicht sofort erkennen, was hier gemeint war. Gesucht wurde eine:

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Was muss denn bitte schön ein Wahrschauer tun?

Wahrschau kommt aus dem niederdeutschen waarschuwen und bedeutet warnen. Somit ist ein Wahrschauer ein Warner und eine Wahrschau ist eine ortsfeste Warneinrichtung. Das ganze gibt es vorwiegend in der Binnenschiffahrt. In Magdeburg gibt es vor dem Domfelsen ein Lichtsignal, damit die Binnenschiffe die Stadtfahrstrecke unfallfrei meistern.

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Ein Wahrschauer überwacht also derartige Warneinrichtungen und sorgt für sicheren Schiffsverkehr.

Bitte bleibt neugierig.

Wie viele Ghost Bikes gibt es?

Heute geht es um ein trauriges Thema.

Ein (neudeutsch) „Ghost Bike“ ist ein weiß gestrichenes Fahrrad, welches als Mahnmal für im Straßenverkehr verunglückte Radfahrer aufgestellt wurde. Die Idee des Aufstellens von weißen Fahrrädern am Unglücksort stammt 2003 aus St. Louis (Missouri).

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Das Fahrrad oben steht in Magdeburg an der Auffahrt zum Magdeburger Ring, einer Schnellstraße. Hier starb am 14.04.2008 ein junger Mann durch einen rechtsabbiegenden LKW. Beide hatten grün, der Radfahrer fuhr über die grüne Ampel geradeaus und der LKW bog rechts ab. Ich kam dazu, als es schon geschehen war, sah aber noch den LKW und die abgesperrte Unfallstelle.

Ich finde die Idee der „Ghost Bikes“ prima. Es gibt sie in vielen Städten. Wenn ihr mögt, könnt ihr ja mal lesen, was Wikipedia über die Gohst Bikes so schreibt. Gibt es auch bei euch „Weiße Fahrräder“.

Wenn ja, rufe ich euch auf, einen kleinen Blog darüber zu schreiben. Ich würde ihn verlinken. Oder, ihr schickt mir ein Foto von dem „Ghost Bike“ an:

info@traumradeln.de

Es wäre doch toll, viele aktuelle Fotos zusammen zu bekommen.  Vielleicht wird es ja sogar eine Art „Ghost-Bike-Challenge“. Wer findet und fotografiert die meisten „Ghost Bikes“?

Mal sehen wie, viele Fotos von Ghost Bikes zusammen kommen? Bitte seid aber vorsichtig, schließlich stehen die Räder oft an gefährlichen Kreuzungen.

Bitte bleibt neugierig und fahrt vorsichtig.

Extremwerte und die Elbe

An Rhein und Mosel wird wegen der niedrigen Wasserstände Weltkriegsschrott sichtbar. Da habe ich an unserer Elbe geschaut. Auch bei uns wird Schrott geborgen.

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Und was ist das mitten im Fluß?

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Ihr seht den Domfelsen von Magdeburg.

In der Mathematik gibt es Extremwertaufgaben mit lokalen und globalen Minima und Maxima. Übertragen wir dieses Konzept auf den Elbepegel, so würden die jährlichen Hoch- und Niedrigwasser die lokalen Maxima und Minima darstellen.

Das globale Maximum wäre der höchste jemals gemessene Wert. Das globale Minimum wäre der niedrigste jemals gemessene Wert. Da finde ich ein Bild vom Elbepegel Magdeburg aus dem Jahr 2002. Es zeigt einen Pegel von 660 cm.

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Damals sprach man von einem „Jahrhunderthochwasser“. Wir hatten am Dienstag, den 20. August 2002 in Magdeburg ein globales Maximum von 6,72 Meter.

Ärgerlich war, dass 11 Jahre später offensichtlich schon wieder 100 Jahre vergangen waren, denn wir hatten schon wieder ein Jahrhunderthochwasser. Der Pegel erreichte am 9. Juni 2013 ein neues globales Maximum mit 7,47 Meter.

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Auf dem Foto blicken wir vom Balkon eines Hauses in der Bleckenburgstraße auf einen aufgegebenen Sandsackwall. Die Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen.

Heute stehe ich trockenen Fußes auf dem Domfelsen. Die Elbe führt knapp 7 Meter weniger Wasser.

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Verrückt. Der Pegel zeigt lächerliche 51 cm.

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Diese 51 cm verfehlen den Status eines globalen Minimums nur knapp. Das Internet verrät, dass am 22. Juli 1934 nur 48 cm gemessen wurden.

Vermutlich werden wir vermehrt Extreme erleben. Wie sieht es an euren Flüssen aus?

Bitte bleibt neugierig :-).

51 Grad Temperaturdifferenz – Verrückt

Wenn mich mein Enkel in 20 Jahren fragt: „Was hast du gemacht, als das mit der Erwärmung begann?“ antworte ich: „Ein Foto.“

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Wir wollen aber alles positiv sehen. So kann ich auch mit einem Foto aus dem Winter mit mehr als 50 Grad weniger auf der Uhr dienen.

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Morgen poste ich, wie schon einmal. wieder etwas über alte Badeanstalten.

Ich wünsche euch einen kühlen Kopf und wie üblich Neugierde.

So schmeckt der Sommer!

Bestimmt gibt es in eurer Nähe auch Felder, auf denen man sich seine Erdbeeren selbst pflücken kann. Wir haben dies ausgiebig getan und gute Beute gemacht.

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Eine große Menge Erdbeeren haben wir direkt vertilgt. Diese Erdbeeren sind ganz bestimmt besser, als die tiefgefrorenen aus den Discountern. Einen Teil der Erdbeeren haben wir dann zu Hause geschnippelt und mit Zucker überstreut.

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Nach einer kurzen Weile gaben die Erdbeeren ihren süßen Saft ab. Nun holten wir Eis aus dem Tiefkühlschrank und gaben die leckeren süßen Erdbeeren mit ihrem Saft dazu. Mmmmm, lecker!

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So schmeckt der Sommer. Gönnt euch auch mal etwas. Es ist gar nicht so schwer.

Wir wünschen euch einen tollen Sommer.

vom Interkulturellen Garten zur Polarstation

Heute hatte ich viel Zeit und war ganz gemütlich Zeit zu Fuß unterwegs. Ich ging Wege, die ich nie zuvor gegangen bin. Wenn man das tut, entdeckt man auch Orte, die man nie zuvor gesehen hat. So stand ich plötzlich vor einem Interkulturellen Garten. Was ist das denn?

Auf einer 2.600 m² großen Brachfläche ist eine kleine Gartenoase entstanden.

 Interkultureller Garten

Vier junge Gärner waren am gärtnern. Ich fragte, was es mit dieser Fläche auf sich hat. Sie erzählten mir, dass die  interkulturellen Gärten als Plattform für Kommunikation, Begegnung und Zusammenleben zwischen Migranten und Deutschen dienen. Für 10 Euro im Jahr kann jeder mitmachen. Ich wurde sofort eingeladen. Es ist großartig, dass es solche Projekte gibt. Toll.

EIn Stück weiter war ich plötzlich an einer Polarstation.

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Es gibt wirklich schöne Spielplätze. Es tobten sogar viele Kinder.

Wenn ihr die Augen offen haltet, entdeckt ihr bestimmt auch so gute Projekte in eurer Nähe und vielleicht werdet ihr ja auch gleich eingeladen mit zu machen. Immer schön neugierig bleiben.

Alles blüht – russische Worte 70 Jahre nach Kriegsende in Magdeburg

Es ist Mai und die Blüten explodieren geradezu. Die Menschen erfreuen sich daran. Es ist einfach nur toll.

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Vor exakt 70 Jahren hatten unsere Großeltern ganz sicher andere Sorgen. Die Nazidiktatur brach zusammen und unsere Großeltern wussten nicht, was ihnen nun widerfahren würde.  Über dieses Thema wird aktuell in den Medien berichtet. Ich komme aber vor allem darauf, weil wir vor kaum zwei Wochen in unserem schönen Magdeburg einen kyrillischen Schriftzug an einem Gebäude entdeckten. Das kommt nicht mehr so oft vor, nachdem der letzte russische Soldat 1994 deutschen Boden verlassen hat

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Am 18. April 1945 besetzten amerikanische Truppen den größeren, westelbischen Teil Magdeburgs. Im Osten der Stadt wurde bis zum 8. Mai Widerstand geleistet. Dann übernahm dort die sowjetische Armee das Kommando. Gemäß der Festlegungen und Einigungen aller alliierten Mächte, rückten am 1. Juli 1945 Einheiten der 3. Stoßarmee der roten Armee in Magdeburg West ein. Die US-Truppen bzw. britischen Truppen verließen die Stadt. Nun gehörte Magdeburg zur sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Das Militär besetzte die vorhandenen Kasernen und richtete sich auf eine lange Besatzungszeit ein.

„Пункт техническово обслуживания“ bedeutet übrigens technischer Servicepunkt und damit war in diesem Fall eine Autowerkstatt gemeint. Heute verfällt das alte Kasernengelände.

Es kommen mir persönliche Erinnerungen wieder in den Sinn. 1986 besuchte ich das 197. Garde-Panzerregiment der roten Armee in seinen Kasernen in Halberstadt. Damals war das ein Besuch bei Freunden und natürlich auch bei Siegern. Was ich in diesen Kasernen gesehen habe, war unvorstellbar. Die Soldaten hatten keine einheitliche Uniformen. Die ganze Truppe war bunt durcheinander gekleidet. Bunt trifft es nicht wirklich. Oft waren es Lumpen. Es sah elendig aus.

Die körperliche Verfassung der Soldaten war allerdings alles andere als elendig. Die sowjetischen Soldaten, egal ob sie mongolische oder europäische Gesichtszüge hatten, waren top trainiert. Ich mochte mir nicht vorstellen, einen dieser Kämpfer in einem Schützengraben als Gegner zu haben.

Die Mannschaftsunterkünfte waren extrem spartanisch. Die Schlafräume waren riesig. Allerdings schliefen dort auch 20 bis 40 Mann in einem Raum. An der einen Seite war der Fußboden aufgestemmt. Es hingen Seile bis in die Etage darunter. An den Knoten der Seilen hingen die Uniformteile der Soldaten. So konnten sie schnell ein Teil nach dem anderen anziehen.

Einen Schrank oder Spind hatte ein einfacher Soldat nicht. Jeder Soldat hatte nur ein Bett und einen kleinen Nachttisch. Es hieß immer, dass jeder wehrpflichtige sowjetische Soldat nur einen persönlichen Gegenstand besitzen durfte. Ob das wirklich stimmte, kann ich nicht sagen. Die sowjetische Wehrpflicht bestand für 2 Jahre. Einen Anspruch auf Urlaub soll es übrigens nicht gegeben haben. Gehört habe ich, dass die Soldaten in Deutschland während ihrer zweijährigen Dienstzeit ein Mal nach Hause zu ihrer Familie durften. Falls es jemand, ganz genau weiß, wäre ein Kommentar toll.

Wenn ich mich jetzt im Mai zurück erinnere, freue ich mich riesig, dass diese Zeit vorbei ist und dass der Ginster blüht.

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Mögen wir uns immer mit Respekt begegnen und den Frieden wertschätzen. Ich wünsche euch Neugierde.