An unserer alten Eisenbahnhubbrücke lesen wir:
Auf der anderen Seite der alten Hubbrücke in Magdeburg setzt sich der Spruch fort:
Wir wünschen euch „Von hier aus noch viel weiter“ einen schönen vierten Advent.
Bitte bleibt neugierig :-).
An unserer alten Eisenbahnhubbrücke lesen wir:
Auf der anderen Seite der alten Hubbrücke in Magdeburg setzt sich der Spruch fort:
Wir wünschen euch „Von hier aus noch viel weiter“ einen schönen vierten Advent.
Bitte bleibt neugierig :-).
Wir reisen in die Niederlande ein. Es ist mehr als 25 Jahre her, dass wir hier Rad gefahren sind. Obwohl wir gute Radwege erwartet hatten, übertrifft deren Qualität unsere Erwartungen.
Wie eine „Fahrrad-Autobahn“ aussieht, erleben wir auf dem „RhijnWaalpad“ zwischen Arnheim und Nimwegen. Er besitzt einen leichtläufigen, durchgehend rot eingefärbten Asphalt. Es gibt an großen Kreuzungen Vorfahrt für Radfahrer. Es gibt gut sichtbare Wegweiser.
Noch einmal, da wir aus Deutschland kommen: Es gibt an großen Kreuzungen Vorfahrt für Radfahrer! Warum soll der ökologisch gute und gesunde Verkehr nicht bevorzugt werden?
Die Niederländer ernten die Früchte ihrer guten Fahrradinfrastruktur. Jedes Prozent mehr Fahrradverkehr bedeutet weniger Autoverkehr. Und diese Prozente weniger Autoverkehr sind die Prozente, die den Unterschied zwischen Stau und keinem Stau ausmachen. Wir finden, Deutschland könnte weniger Stau gut zu Gesicht stehen. Da haben wir noch viel zu tun.
So radelten wir ganz entspannt über die „Brücke von Arnheim“.
Gab es da nicht den gleichnamigen Film? Genau. Verfilmt wurde die größte Luftlandeoperation, die es jemals gab. In drei Wellen wurden zwischen dem 19. und dem 23. September 1944 insgesamt 39.620 Fallschirmjäger hinter den deutschen Linien abgesetzt. Unglaublich.
Ziel der Alliierten war es, einen schnellen Vorstoß in das deutsche Reich zu ermöglichen. Dafür sollten diverse Brücken erobert werden. Die Brücke von Arnheim gehörte dazu. Sie konnte nicht gehalten werden. Sie war die „A Bridge Too Far“.
Heute heißt diese Brücke „John Frostbrug“ nach dem amerikanischen Leutnant, der diese Brücke mehrere Tage gegen die Deutschen verteidigte.
In den Niederlanden sind Straßen ohne Radwege so markiert.
Es ist keine Überraschung, wenn wir den Niederlanden eine „1“ für ihre Fahrradinfrastruktur geben. Wir blieben noch so lange wie möglich im Gelderland, um die Radwege zu genießen. Dann geht es am letzten Tag unserer Herbstradtourwoche wieder zurück nach Deutschland.
Bitte bleibt neugierig.
weiter zum Bismarckturm Tecklenburg
eine Etappe zurück
Regen und Nebel ziehen nördlich der Pyrenäen über das Land.
Wir wollen nach Andorra. Unser Fahrer biegt routiniert von der schmalen Hauptstraße in die noch viel schmalere Nebenstraße ab. Unser Weg schlängelt sich an der Ariège entlang.
—
Im einsamen Tal der Ariège trug sich folgendes zu. Der Count von Foix beauftragte einen seiner Barone innerhalb eines Monats eine Brücke über eben die Ariège zu bauen. Er gab dem Baron dafür einen Monat Zeit. Würde er fehlen, würde er hängen.
Der Baron, ein Träumer hatte kein Geld, weder für Arbeiter noch für das Material. Der Monat neigte sich dem Ende entgegen und unser Baron hatte keine Lösung für seine Aufgabe gefunden. In seiner Verzweiflung schloss er einen Pakt mit dem Teufel. Der Teufel versprach ihm die Brücke in einer Nacht zu bauen, im Tausch für die erste Seele, die über diese Brücke kommen würde. Der Baron akzeptierte und am nächsten Morgen sollte die Brücke über die Ariège gebaut sein.
Schon wenig später fühlte sich unser Baron bei dem Gedanken, eine unschuldige Seele an den Teufel auszuliefern, schuldig. So begab er sich in die nahe Kirche von Saint-Volousian. Dort vertraute er seine Sünde dem Abt an. Anstatt ihn zu verurteilen, flüsterte ihm der Abt etwas ins Ohr. Das brachte unseren Baron zum Lächeln.
Am nächsten Morgen war die Brücke fertig gebaut und der Teufel wartete geduldig auf die erste Seele, die über die neue Brücke kommen würde.
Als der Teufel unseren Baron kommen sah, rief er ihm entgegen:
„Du Baron? Du wirst also der erste sein.“
„Nein, nein, das wird sie sein.“
Der Baron hatte einen Korb in seiner Hand. Er öffnete ihn und eine riesige Katze sprang heraus. Um ihre Taille war eine Soßenpfanne gebunden. Erschreckt vom Scheppern der Soßenpfanne, rannte die Katze als erste über die Brücke.
Der Teufel war geschlagen. Er löste sich auf und ward im Tal der Ariège nie mehr gesehen.
—
Am verregneten Märztag schauten wir auf die uralte Felssteinbrücke und es war gar nicht schwer, dieser Geschichte zu glauben.
In allen Regionen auf der Welt gibt es solche oder ähnliche „Teufelsbrückengeschichten“. Sie zeugen von der Sehnsucht der Menschen, dem Schicksal ein Schnäppchen zu schlagen.
Wir schafften es an diesem Tag nicht mehr nach Andorra. Starker Schneefall machte das unmöglich. Wir wurden pitsche, patsche nass. Trotzdem hatten wir einen unvergesslichen Tag und werden wohl immer an die Teufelsbrücke an der Ariège denken.
Bitte bleibt neugierig.