Bevor wir zum Jahreswechsel über die Rapha Festive 500 nachdenken, gibt es ein paar Zeilen zum Bitcoin- und Blockchain-Hype. Die Erklärung der Begriffe könnt ihr bei Wiki oder allgemein im Internet nachlesen. Manche denken bei Bitcoin an die Spekulationschancen. Einige haben mit dem Handel von Bicoins extrem schnell viel Geld verdient.
Das wirklich Spannende sind die gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich mit Bitcoin und Blockchain andeuten.
Fangen wir im Heute an. Menschen sind auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Also kann es vorkommen, dass sie sich gegenseitig betrügen. Um das zu verhindern, haben wir im Laufe der letzten Jahrhunderte Instanzen geschaffen, die Geschäften zwischen „Käufer“ und „Verkäufer“ den Wert „Vertrauen“ hinzufügen.
War das zu kryptisch? Hier ein Beispiel: Ein „Verkäufer“ mit tollem Büro und super Internetauftritt verkauft eine Eigentumswohnung. Ein „Käufer“ kauft diese Eigentumswohnung. Nun könnte es ja sein, dass dem „Verkäufer“ diese Eigentumswohnung gar nicht gehört. Der „Verkäufer“ schließt einen Vertrag, nimmt den Sack voll Geld und macht sich aus dem Staub. Später merkt der „Käufer“, dass er sein Geld einem Betrüger gegeben hat.
Um solche Fälle zu erschweren hat unsere Gesellschaft Notare und die zentrale Instanz „Grundbuchamt“ erfunden. Inzwischen sind die Grundbücher digitalisiert. Die Grundbücher liegen auf den Servern des Grundbuchamtes. Die Notare, aber nicht alle Bürger, haben Zugriff auf die Grundbücher.

Den Service lassen sich Notar und Grundbuchamt gut bezahlen.
Ein weiteres Beispiel? Geld. Bargeld ist bedrucktes Papier oder gepresstes Metall. Der Wert ist nahe Null. Wir haben also ein Stück Papier auf dem steht mehr oder weniger hübsch:

Es gibt nun eine Instanz, die uns das Vertrauen geben soll, dass dieses Stück Papier, mit der Aufschrift 50-Euro, einen erheblich höheren Wert besitzt, als der eigentliche Papierwert. In unserm Land ist diese Instanz die „Europäische Zentralbank“.
Und jetzt stellen wir uns mal vor, es bedarf solcher Instanzen nicht mehr. Das Vertrauen in einen Wert, in ein Geschäft wird nicht mehr zentral durch eine Bank oder ein Grundbuchamt beigesteuert, sondern durch eine „komplette Kopie aller diesbezüglichen Informationen“ die „Jeder“ von uns besitzt. Das ist der Gedanke der „Blockchain“. Wenn jeder dezentral eine Kopie/das Original des Grundbuches besitzt, dann sind das zentrale Grundbuchamt und der Notar nicht mehr notwendig.

Auch hier kommen wir mit unseren Vorstellungen aus der „Offline-Welt“ an Grenzen. Es gibt nicht mehr ein Original aller Grundstückstransaktionen, welches das Grundbuchamt hält, sondern es gibt beliebig viele Originale, die jeder besitzt. Die Informationen werden permanent synchronisiert und nur wenn sie in allen Kopien/Originalen identisch sind, hat die Transaktion einen Wert.
Wenn jeder von uns eine Kopie/das Original aller Geldbewegungen einer Währung besitzt, dann ist für den normalen Zahlungsverkehr keine Bank mehr notwendig.
Vor ein paar Tagen spiegelte mir Google+ in meinen Stream ein Bild mit folgendem Text:

Darunter gab es lachende Smilies und lustige Kommentare nach dem Motto: Schade, dass ich nicht vor dir stand.
Würde es in dem Beispiel nicht um Euro, sondern um Bitcoin gehen, hätten wir eine komplett andere Gedankenwelt. Bei der Kryptowährung Bitcoin gibt es keine Banken im althergebrachten Sinne mehr. Niemand würde mehr auf die Idee kommen sein Geld zu einer Bank zu tragen, nur um es irgendwann mal wieder abzuholen. Warum auch?
Vielleicht ist der Bitcoin bald viel mehr wert oder überhaupt nichts mehr. Das ist Spekulation.
Aber, neue Technologien wie die Blockchain werden offensichtlich oder im Verborgenen unser Leben verändern. Wir können uns entscheiden, ob diese Veränderung mit oder ohne unsere Kenntnis von Statten geht. Die Politik muss steuern, wie sozial unsere Gesellschaft mit den neuen Technologien umgeht. Fragen? Ich bin neugierig.
Bitte bleibt neugierig.
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