Hey, den Bismarckturm auf dem Bierer Berg bei Schönebeck, ganz in unserer Nähe, haben wir noch nicht erradelt. Direkt in seinem Schatten finden wir auch einen Sonderstempel des Salzländer Kulturstempels.
Und dann ist direkt daneben dieser kleine, feine Heimatzoo. Wir besuchten ihn gleich eine Woche später mit unseren Enkeln. Die Falken fliegen nicht so hoch.
Noch vor 100 Jahren war Lichtmess im bäuerlichen Leben ein wichtiger Tag. Am 2. Februar wechselten die Knechte. Am 2. Februar war der „Vorsitz“ vorbei. Frauen und Mädchen kamen nicht mehr reihum zum Spinnen in die Stuben.
Langsam begann die Feldarbeit. Ging das Futter in den Scheunen nicht mehr bis zum „Lichtmessbalken“, so reichte es nicht bis zum Mai.
Ich kenne Mariä Lichtmess durch meinen Opa. An Mariä Lichtmess baute er auf dem Acker ein großes Zelt. Ich durfte ihm beim Osterglockenzwiebeln stecken helfen. Ein paar Wochen später verkaufte er die ersten Osterglocken der Stadt. Dabei verdiente er sehr gutes Geld.
Es gibt so viel über Mariä-Lichtmess zu berichten. So hat Glinde im Salzlandkreis ein Mariä-Lichtmess-Museum. Dort gibt es auch einen Salzländer Kulturstempel. Den Salzländer Kulturstempel #6 könnt ihr nur zu den Öffnungszeiten des Museums stempeln.
Mariä Lichtmess ist das letzte christliche Fest der Weihnachtszeit. Es ist zugleich auch Neubeginn. Kerzen werden in Lichterprozessionen für das neue Jahr geweiht.
Bitte genießt die länger werdenden Tage und bleibt neugierig.
Unweit von Bernburg liegt das Dorf Cölbigk. Das Dorf entstand aus einem ehemaligen Kloster. Die Sage vom Tanzwunder zu Cölbigk am Heiligabend des Jahres 1020 machte den Ort bekannt. Diese Geschichte könnt ihr googeln.
Wir kamen wegen des Salzländer Kulturstempels hierher.
Der Stempelkasten steht frei zugänglich mitten auf dem Dorfhauptplatz. Der Softeisautomat direkt daneben war der Hammer.
Für 1,50 Euro bedienten wir uns. Mmmh, das war lecker.
Unsere Karte mit den Salzländer Kulturstempeln haben wir aktualisiert.
Es gibt überall so viel zu entdecken. Bitte bleibt neugierig.
In den Gebäuden des ehemaligen Schönebecker Gas- und Elektrizitätswerkes wurde 2013 das Schönebecker Industriemuseum eröffnet. Das Museum nutzt das besonders schöne 1908 im Jugendstil errichtete historische Maschinenhaus.
Elektrotechnik (Quecksilberdampfgleichrichter), Metallverarbeitung, Traktoren und Sprengstofftechnik sind die Schwerpunkte des iMUSEt (Industrie Museum Schönebeck und Erlebniswelt Technik).
Die Sprengstofftechnik spielte in Schönebeck eine große Rolle. 1829 eröffneten Sellier und Bellot eine Zündhütchenfabrik für das preußische Militär. Das daraus hervorgegangene Sprengstoffwerk ist heute ein „lost place“, aber das ist eine andere Geschichte.
Der Stempelkasten befindet sich im Museumsinneren und ist leider nur während der Öffnungszeiten zugänglich. In Coronazeiten können wir dazu gerade nichts schreiben. Davor war das Museum von April bis Oktober geöffnet.
Das große Tor war offen und ich ging um das Gebäude. Eine Tür gab Einlass und einige Vereinsmitglieder waren fleißig beim Filmen. Ein Film für Youtube sollte es werden. Freundlich zeigten sie mir den Stempelkasten. So hatte ich Glück. Vielen Dank dafür.
Für Mitte April ist es sehr kalt. Im Salzlandkreis rütteln unsere Räder über die alte Kopfsteinpflasterstraße, die uns am Rand von Westeregeln zur „Alten Ziegelei“ bringt. Seit 1803 gibt es diese Ziegelei. Selbst vor dieser Zeit wurde hier schon Gips gebrannt.
Das Tor ist verschlossen und wir schauen über den Zaun.
2013 waren wir letztes Mal hier. Wir kamen wegen eines Geocaching-Events. Damals hatten wir sogar eine tolle Führung mit vielen Menschen. Das ist aktuell irgendwie nur schwer vorstellbar.
In langen Reihen stehen Regale zum Trocknen der Ziegel.
Für den Transport sind Ketten durch den Saal gespannt.
An den Ketten hängen Transportgondeln für je vier Ziegel. Wir mögen solche Technik.
Wo habt ihr euer Stempelheft für den Salzländer Kulturstempel her?
Die Stempelhefte soll es bei den Geschäftsstellen der Salzlandsparkasse geben. Das hat uns aber nichts genützt, da wir meist nur am Wochenende in den Salzlandkreis radeln und da haben die Sparkassen zu. Außerdem soll es die Hefte bei den Tourist-Informationen im Salzlandkreis geben. Das können wir in einem Fall bestätigen. Wir haben unsere Heft in der Tourist-Information Bad Salzelmen, direkt am Gradierwerk gekauft.
Gradierwerk Bad Salzelmen
Ein Gradierwerk diente früher der Salzgewinnung. In einem Gerüst wurden Reisigbündel geschichtet, über die dann Sole geleitet wurde. Dabei verdunstete Wasser und der Salzgehalt in der Sole wurde größer.
Das Gradierwerk in Bad Salzelmen war mit 1837 Metern das größte jemals gebaute Gradierwerk. Heute sind noch 300 Meter erhalten und in Betrieb. Das heißt, man kann in salziger Luft spazieren gehen. Ein Besuch lohnt sich. … und eine Stempelstelle gibt es ja auch.
Bitte bleibt neugierig.
rot: haben wir noch nicht besucht, lila: besucht/ frei zugänglich, braun: besucht/nicht frei zugänglich
Lange haben wir keinen Kulturstempel mehr entdeckt. Besuchen wir doch mal wieder den Salzlandkreis. Das Auto stellen wir in der Nähe von Aschersleben ab. Über Feldwege geht es nach Hecklingen zur Basilika St. Georg und St. Pancratius.
Die ehemalige Klosterkirche befindet sich mitten in Hecklingen und der Stempelkasten #19 befindet sich verschlossen mitten in der Kirche. So klingelten wir beim Pfarramt auf der Straßenseite gegenüber und erbaten Einlass. Wir hatten Glück und ein Mann mit Schlüssel kam sofort und öffnete uns die Türe. Die romanische Kirche ist Bestandteil der „Straße der Romanik“. Sie ist ziemlich düster. Toll sind die Stuckengel im Mittelschiff und die neoromanische Ausmalung.
Stuckengel
neoromantische Ausmalung
Aber mein Hauptaugenmerk lag dann doch auf dem Stempelkasten der auf einem Holztisch in einer Ecke stand.
Nach einer kleinen Spende für die nette Führung radelten wir gen Westen nach „Neuseeland“. „Neuseeland“ nennt sich das Gebiet um die aus Tagebaurestlöchern neu entstandenen Seen „Concordiasee“ und „Königsauer See“. Die Stempelstelle #15 ist unser Ziel.
Das Abenteuerland ist der größte Spielplatz der Region. Auch diese Stempelstelle ist nicht frei zugänglich. Sie befindet sich hinter einem Zaun und der Stempel ist im Kassenhäuschen. Da die Kasse geöffnet war, konnte ich mein Heft problemlos abstempeln.
Öffnungszeiten
Stempelkasten #15
Ohne Kinder besuchten wir diesen riesigen Abenteuerspielplatz nicht. Wir umrundeten einfach die Seen und radelten wieder zum Auto zurück. Dort verpackten wir die Räder und freuten uns über zwei neue Salzländer Kulturstempel und einen tollen Spätsommertag.
Gottesgnaden ist eine Insel. Diese Insel wird von der Saale umflossen und ist Teil der Stadt Calbe. In Calbe bewundern wir den stolzen Roland. Er steht mit blankem Schwert auf dem Marktplatz. Der Roland ist ein Ritter, der für städtische Freiheit, das Marktrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit steht.
Roland von Calbe
Gerne drücken wir den Salzländer Kulturstempel #17 in unser Stempelheft.
Nach Gottesgnaden kommen wir mit Hilfe einer Gierfähre. Fährmann, hol über!
Eine Gierfähre hängt an einem Drahtseil, das sich vor der Fähre aufteilt. Ein Seilende ist am Bug und ein Seilende am Heck der Fähre befestigt. Verkürzt man ein Seilende und verlängert man das andere, verändert man den Anstellwinkel der Fähre zum Strom. Der Druck des anströmenden Wassers drückt die Fähre dann an das andere Ufer. Das Drahtseil wird im Fluss verankert und für die anderen Schiffe mit Bojen markiert.
Ja, so haben wir das in Calbe gesehen. Die Gierfähre bringt uns ohne Motorkraft auf das andere Ufer.
Norbert von Xanten, Erzbischof von Magdeburg gründete 1131 das Stiftskloster Gottesgnaden. Es wurde groß und mächtig. Im 16. Jahrhundert verlor es während der Glaubenskriege an Bedeutung. Heute ist nur noch die kleine Hospitalkirche St. Mariae und Johannis in einem verwunschen anmutenden Park übrig.
Hospitalkirche St. Mariae und Johannis
Kriegerdenkmal in Gottesgnaden
Vor der Kirche finden wir die Salzländer Kulturstempelstelle #18.
Stempelkasten in Gottesgnaden
Salzländer Kulturstempel #18
Obwohl wir mit dem Fahrrad viel in unserer näheren Umgebung unterwegs sind, kannten wir das schöne Plätzchen von „Gottesgnaden“ noch nicht.
Wir verlassen die Landstraße und nehmen einen Feldweg.
„Gucke mal, hier fährt eine Schmalspurbahn. Ich wusste gar nicht, dass Staßfurt eine Schmalspurbahn hat.“
Da scheppert auch schon eine Elektrolok mit Tempo und leeren Hängern an uns vorbei.
Diese einmalige 600 Millimeter Feldbahn im E-Betrieb befördert Sodakalk vom werkseigenen Steinbruch in das Sodawerk. Die ca. 2 Kilometer lange eingleisige Strecke wird täglich von zwei Zügen befahren. Großes Kino.
Wir radeln weiter nach Staßfurt und besuchen das Strandsolbad. Dort gibt es auch die Stempelstelle #35 des Salzländer Kulturstempels.
Ende des 19. Jahrhunderts entstand das Strandsolbad durch einen Tagesbruch. Das klare Wasser hat einen hohen Salzgehalt.
Dieses Freibad ist das einzige Binnensolfreibad in Mitteleuropa und erfreut sich wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung großer Beliebtheit. Aha, wieder etwas gelernt.
Wir verlassen Staßfurt und radeln auf dem Boderadweg entlang der Bode.
Das Frühjahrssonnenlicht fällt durch noch unbelaubte Baumkronen auf den Waldboden. Die kurze Spanne bis zur Belaubung nutzen Frühblüher hektisch. Am Boderadweg finden wir das gelb blühende Scharbockskraut.
Wir entdeckten sogar mitten im Wald diese prächtige Kaiserkrone.
Am Rothenförder Wehr machen wir ganz einsam eine Pause.
Wir wünschen euch Frohe Ostern. Bitte bleibt munter und neugierig.