Wir radeln den Saaleradweg aus Bernburg kommend flussabwärts. Die „Saalefee“ zieht an uns vorbei. Offensichtlich wird hier in Hektometer gemessen.
Saalefee
Hektometer
Wenige Kilometer weiter erreichen wir Nienburg. Nienburg ist eine Kleinstadt mit knapp 5 Tausend Einwohnern im unteren Saaletal. In Nienburg gibt es gleich zwei „Salzländer Kulturstempel“.
#21 Klosterkirche
Kloster Nienburg
Stempelkasten 21 Kloster
#23 Nienburger Glockenspiel
Nienburger Glockenspiel
Kulturstempel 23 Glockenspiel
Stempelkasten #23
Beide Stempelkästen sind rund um die Uhr frei zugänglich. Das radeln auf dem Saaleradweg macht Spaß und wir freuen uns schon auf den Frühling. Habt ihr schon Pläne?
Nach vollgepackten Feiertagen haben wir Zeit. Mit der Eisenbahn geht es aus der Stadt. In Gnadau steigen wir aus dem Zug und holen tief Luft. Heute wird es eine kleine Kulturrunde durch den Salzlandkreis.
Unser erstes Ziel ist Wespen. In Wespen gibt es die einzige schindelgedeckte Schrotholzkirche in Deutschland zu bestaunen.
Die kleine Kirche wurde schon 1687 aus Holzstämmen in Blockbauweise auf rechteckigem Grundriss errichtetet. Gebaut wurde sie von Böhmen, die in Wespen angesiedelt wurden. Der Kulturstempelkasten #8 steht in der Kirche auf einem Stuhl.
Über einen „Hosenträgerweg“ geht es nach Barby und dort zur Mündung der Saale in die Elbe.
Der Salzländer Kulturstempel #10 wandert in unser Stempelbuch.
In Barby wärmte uns heiße Schokolade zu leckerem Mohnkuchen. Dann suchen wir die St. Johanniskirche und finden die Stempelstelle #9.
Über den Elberadweg geht es zurück nach Magdeburg. Wir hatten Spaß beim Dezemberradeln und haben unserer Karte wieder ein paar Kulturstempel hinzugefügt.
Bisher haben wir das Schloss Plötzkau nur auf einem braunen Schild auf der A14 zwischen Halle und Magdeburg wahr genommen.
Heute ist alles viel schöner. Wir kommen aus Halle und radeln auf dem Saaleradweg. Vor Plözkau mäandert der Saaleradweg wunderschön auf dem Deich. Vor uns taucht das echte Schloss Plötzkau auf.
Bereits seit 1049 gibt es hier eine Ritterburg. Wir biegen ab und wollen uns einen „Salzländer Kulturstempel“ holen. Ein paar steile Meter müssen wir bergauf. Der Stempelkasten befindet sich frei zugänglich auf einer Art Parkplatz vor dem Eingang zum Schloss.
Hurra, jetzt haben wir den begehrten Salzländer Kulturstempel #40. Für den Trägerverein des Schlosses ist es bestimmt nicht leicht, eine so große Burg zu unterhalten.
Nur wenige Kilometer weiter und man kann kurz vor Gröna auf einem Schiff lecker Kaffee trinken. Es ist echt schön hier.
Am 11. August 1828 machten sich 25 Bauern aus Anhalt mit 2.286 Schafen, zwei Stieren, acht Kühen und acht Pferden auf den Weg nach Askania-Nowa.
Askania-Nowa ist eine Kolonie, die der Herzog von Anhalt-Köthen im Süden der Ukraine, über 2.000 Kilometer entfernt, erworben hat. Die Krim ist gleich in der Nähe.
Askania-Nowa
Bis auf 35 Schafe erreichten die Menschen und Tiere ihre neue Heimat. Beeindruckend.
Angekommen in Askania-Nowa bauten sie Schafställe nach den Entwürfen des Architekten Bandhauer. Man spricht vom klassizistischen Nienburger Modell.
Auf unserer Saaleradtour lockte uns der Stempelkasten 24 des Salzländer Kulturstempels nach Grimschleben. Hier schauten wir uns den Schafstall von Christian Gottfried Bandhauer aus dem Jahr 1827 an.
Der Stall hat ein pagodenartig unterbrochenes Zeltdach, welches eine gute Lüftung ermöglicht.
Die Siedlung Askania-Nowa mit dem Namensbezug zum Geschlecht der Askanier existiert bis heute in der Ukraine. Ohne den Stempelkasten hätten wir davon nie erfahren.
Das Pretziener Wehr befindet sich südöstlich von Magdeburg am Elberadweg. Das Wehr ist Teil eines Deichsystems an der Elbe, welches zum Hochwasserschutz der Städte Magdeburg und Schönebeck vor ca. 150 Jahren angelegt wurde. Das Wehr stellt einen Riegel im Umflutkanal dar und ist grundsätzlich geschlossen. Das sieht man hier ganz gut.
In den neun Jochen des Wehrs hängen jeweils 36 Schützentafeln.
Die 100 Kilogramm schweren Schützentafeln können nach oben geöffnet werden. Dazu liegen Gleise auf dem Wehr. Auf den Gleisen bewegen sich zwei elektrische Winden von Joch zu Joch und ziehen die Schützentafeln mittels Seilzügen über Ketten nach oben.
Am 15. Januar 2011 waren wir beim „Ziehen des Wehrs“ dabei. Das ist gigantisch.
Bitte stellt euch die plötzliche Flucht der Tiere in dem Gebiet vor, welches innerhalb von Sekunden überflutet wird. Ist das Wehr geöffnet, wird ca. ein Viertel des Elbehochwassers um die Städte Schönebeck und Magdeburg umgeleitet.
Am 03.06.2013 wurde das Wehr wegen des Elbehochwassers gezogen. Am 28.12.2023 wurde das Wehr wegen tagelangen Regens nach 10 Jahren erneut gezogen und am 12.01.2024 wieder geschlossen.
Es ist eine gute Idee, hier den Salzländer Kulturstempelkasten #29 aufzustellen.
Wir bewundern die Ingenieursleistung. Das Bauwerk ist so weitsichtig geplant worden, dass es auch heute noch seinen Dienst tut. Ungefähr 64 Mal wurde es in seiner 150-jährigen Geschichte „gezogen“ und hat Schaden von Tausenden von Menschen abgewendet. Respekt.
Gibt es bei euch auch solche technischen Meisterleistungen, die nach wie vor in Betrieb sind?
Bitte bleibt neugierig.
Hier noch einmal unsere Karte mit den „Salzländer Kulturstempelstellen“. Die lila eingefärbten haben wir schon besucht.
Nach dem Schloss Plötzkau sehen wir schon wieder ein beeindruckendes Bauwerk. Das Renaissanceschloss Bernburg wird auch als Krone Anhalts bezeichnet. Es erhebt sich auf hohem Sandsteinfelsen am östlichen Saaleufer.
Stolz liegt es auf unserem Weg entlang der Saale vor uns. Natürlich wollten wir uns die „Krone Anhalts“ anschauen. Puhh, der Weg nach oben ist steil. Wir mussten auf dem Weg zum Schlosshof absteigen.
Der dortige Salzländer Kulturstempel #13 ist leider nicht frei zugänglich. An den Stempel kommt man nur, wenn man auf eine Führung auf den Eulenspiegelturm wartet. Dieser eingeschränkte Zugang ist schade.
Der Stempelkasten befindet sich dann im Eingangsbereich.
Als wir an einem Samstag dort waren, fand alle Stunde eine Führung statt. Wir mussten nicht an der Führung teilnehmen, um zum Stempelkasten zu gelangen. Wir warteten also ein wenig und konnten dann unsere #13 abstempeln.
Es warten noch 33 weitere Stempelstellen. Gibt es bei euch auch solche Aktionen?
Den Salzländer Kulturstempel Nummer 32 gibt es in der Sankt Petri Kirche in Brumby, einer Autobahnkirche. Natürlich bin ich nicht über die A14 angereist.
Mein Verkehrsmittel parkt direkt vor dem Eingang. Das besondere an dieser Kirche ist der markante fünfspitzige Turm.
Erst suchte ich draußen nach dem Stempelkasten. Vergebens.
Die Kirche wird heute auch als Autobahnkirche genutzt. Sie ist täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet (Quelle Wikipedia). So schaute ich natürlich hinein und war beeindruckt von den 92 farbenfrohen Bildertafeln im Stile des norddeutschen Barock. Sie zeigen die Heilsgeschichte.
Und gleich innen neben dem Eingang fand ich den gesuchten Stempelkasten.
Ich hatte Spaß. Mit einem Lächeln machte ich mich auf den Heimweg.
Es warten noch 34 weitere Stempelkästen. Wie wäre es mit Bernburg?
Die Skulptur der Salzblume ist 16 Meter hoch und 12 Meter breit. Sie steht im Zentrum von Schönebeck direkt an der Elbe. Die Salzblume wurde 1996/97 vom dänischen Künstler Anders Nyborg entworfen. Diese Blume ist aus Eisen und Stahl und wiegt 25 Tonnen.
Nun gibt es unmittelbar neben der Salzblume den Stempelkasten #27 vom Salzländer Kulturstempel.
In Schönebeck gibt es noch drei weitere Stempelstellen. Das Industriemuseum (SKS #25) und das Salzlandmuseum (SKS #26). Leider waren beide Einrichtungen geschlossen und die Stempelkästen befinden sich vermutlich auf den Geländen oder in den Räumen, sind also nicht frei zugänglich. Das halten wir für unglücklich und finden es schade.
Es warten noch 35 andere Stempelstellen. Wie wäre es mit Brumby?
Letztes Wochenende war es mal wieder so weit. Bei sehr starkem Wind haben wir die Räder gesattelt und sind nach Süden zum Ringheiligtum nach Pömmelte gefahren. Warum, wird es da wärmer? Nicht bei nur 20 Kilometern. Ist es ein neues Ziel? Nein, wir waren schon etliche Male dort.
Warum sind wir also dann bei schlechtem Wetter nach Pömmelte geradelt? Wir wollten uns die neue Stempelstelle des Salzländer Kulturstempels anschauen und einen Stempel holen.
Von diesen Stempelstellen gibt es ganz neu im Salzlandkreis 40 Stück.
Die Koordinaten in der Karte stimmen sicher bei den lila Symbolen (Pömmelte, Salzblume,Pretziener Wehr und Hoym). Bei den braunen Symbolen muss man wohl darauf hoffen, dass die Museen offen haben. Alle anderen Koordinaten müssen wir erst noch durch eigene Anreise präzisieren. Wir freuen uns schon auf tolle Fahrradtouren.
Die Harzer Wandernadel ist ein Riesenerfolg. Viele Wanderer sind fleißig zwischen den 222 sehenswerten Plätzen mit Stempelbox …
… unterwegs und sammeln Wanderstempel.
Es ist doch eine gute Idee, dieses erfolgreiche Konzept zu übertragen. Neudeutsch nennt man das auch „spin-off“. Dieser Begriff lief mir mehrfach im Zusammenhang mit „Game of Thrones“- Nachfolgeserien über den Bildschirm. Aber das ist ein anderes Thema.
Ein „spin-off“ der Harzer Wandernadel ist der Salzländer Kulturstempel. Wir waren bei Minusgraden mit den Crossrädern in Hoym unterwegs.
„Gucke mal ein roter Kasten! Der sieht aus wie von der „Harzer Wandernadel“. nur das er rot ist.“
„Da ist ja ein Stempel drin. Super.“
Zu Hause haben wir gleich „gegoogelt“. Wir haben einen der 40 neuen „Salzländer Kulturstempel“ gefunden. Wer 40 „Salzländer Kulturstempel“ gesammelt hat, darf sich „Kulturkonsul des Salzlandkreises“ nennen. Na, wenn das nichts ist?
Den ersten Stempel haben wir. Es werden noch mehr. Her mit dem Stempelheft, welches wir in der Tourist-Information Bad Salzelmen, direkt am Gradierwerk kaufen werden.