5. Tag 17:00 Uhr
Nach 9 Stunden Fahrt in einer übervollen Marschrutka stehen wir am Hauptbahnhof von Tbilisi.

Da wir in den nächsten Tagen den öffentlichen Nahverkehr in Tbilisi viel nutzen wollen, kaufen wir an einem Schalter direkt am Metroeingang eine MetroMoney Card.
Für 90 Minuten mit der Metro oder dem Bus bezahlt man pro Person 1 Lari, ca. 30 Cent. Das finden wir preiswert. Es geht abwärts zur Metro. die bis zu 60 m tief unter der Erde fährt. Avlabari heißt unsere Haltestelle und von dort aus sind es noch 400 Meter bis zum Gallery Inn, welches die nächsten Tage unser Hauptquartier sein wird.
Da die lange Fahrt doch recht anstrengend war, endet unser Tag mit einem kurzen Gaststättenbesuch, bei dem wir erstmals Chinkali, Frank mit Beef, ich mit Cheese probiert haben. Chinkali sind leckere, gefüllte und leicht gedrehte Teigtaschen, die wohl auch Katzen schmecken.

6. Tag
Heute konnten wir ausschlafen, auch mal sehr schön. Um 8 Uhr waren wir beim Frühstück ganz allein. Offensichtlich startet in Georgien der Tag später als bei uns. Dann ging es los zum Sightseeing. Wir besuchten die Mutter Georgiens, die mit ihren 20m über Tbilissi wacht. Zu ihr hinauf fuhren wir mit der Seilbahn.


Hinunter sind wir gelaufen. Viele Häuser, die wir dabei sahen, würden wir bei uns als Ruinen bezeichnen.


Pünktlich um 12 Uhr standen wir vor dem schiefen Uhrturm.

Zu jeder vollen Stunde schlägt ein kleiner Engel mit einem Hämmerchen die Stunde an einem Glöckchen an. Um 12 Uhr und um 19 Uhr öffnet sich ein weiteres Fenster und man sieht den Kreislauf des Lebens als Puppenspiel. Das Stück zeigt die Entwicklung einer Familie: ein Mann lernt eine Frau kennen, sie heiraten, bekommen Kinder, die selbst erwachsen werden, während die Eltern älter werden und schließlich sterben und dann beginnt alles von vorn.
Nun wartete ein weiteres Monument darauf, von uns entdeckt zu werden. Mit Metro und Bus fuhren wir zum nördlichen End des Tiflissees. Dort kann man schon von Weitem die Chroniken von Georgien erkennen.


Das sind 16 Säulen, die 30 bis 35 Meter hoch mit monumentalen Bronze-Reliefs ausgestattet sind. Die untere Hälfte stellt Geschichten aus dem Neuen Testament dar. Die obere Hälfte der Säulen zeigt Könige, Königinnen und Helden aus der georgischen Geschichte.
Den Tag ließen wir in einem rooftop-Restaurant mit Lachs in Spinat mit grünem Spargel ausklingen.
7. Tag
Bereits gestern hatten wir über Gamarjoba Georgia Tours einen Tagesausflug ins Nachbarland Armenien gebucht. Frank besuchte um 7:30 Uhr noch ein kurzes Geocacher-Event, welches von tschechischen Geocachern nur 200 Metern vom Hotel entfernt stattfand. Um 8.30 Uhr gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt an der Avlabari Metrostation. Um die gleiche Zeit trafen sich dort fast alle Tagesausflügler und jeder suchte seinen Minivan. Gabriel war unser Guide für den heutigen Tag. Die 1,5 Stunden bis zur armenischen Grenze vergingen wie im Flug, da Gabriel unheimlich viel über Georgiens und Armeniens Geschichte erzählte und uns so hervorragend auf die Reise einstimmte.

Die Grenzformalitäten dauerten etwa 1h und 20 Minuten später standen wir vor dem Kloster Akhtala, einem christlich apostolischen Wehrkloster, welches im 10. Jahrhundert erbaut wurde.



Nach einer kurzen Führung hatten wir etwas freie Zeit und konnten sogar einen Multicache finden, obwohl die Informationen der einzelnen Stationen zum Teil nicht ermittelbar waren; dem Spoilerbild sei dank.
Der nächste Klosterkomplex wartete auf uns. Das Kloster Hagphat, zu deutsch, „Das Größere“ gehört mit seinem Schwesterkloster zu einer der drei UNESCO-Welterbestätten, die es in Armenien gibt.

Zu unserem Tagesausflug gehörte auch ein Mittagessen in einer armenischen Familie. Wir durften in der guten Stube an zwei Tischen Platz nehmen. Wir aßen mit einem Ägypter, einem Singalesen und zwei Schweizern in einem armenischen Haus. Das nenne ich international.

Wer wollte, konnte Granatapfelwein probieren, ansonsten gab es diverse Salate, hausgemachtes Brot, gebratenes Geflügel mit Kartoffelspalten, panierte Gurkenscheiben, mit Reis gefüllte Weinblätter, alles sehr reichlich und sehr lecker.
Nun begaben wir uns langsam auf den Rückweg. Den nächsten Stopp legten wir ein bei einer MiG 21 ein, denn Artjom Mikojan, einer der zwei MiG-Konstrukteure wurde hier in Sanahin geboren.

Gleich um die Ecke stand das letzte Kloster auf dem Programm unseres Tagesausflugs, das Kloster Sanahin, zu deutsch „Das Ältere“. Es wurde im 10.Jh. vom Vater des Erbauers des Klosters Hagpath erbaut und gehört mit ihm zusammen zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Ein Blick noch auf eine seit dem Ende der Sowjetzeit stillgelegten Kupferhütte deutete die harte Realität des Lebens in Armenien an.

Wir fuhren wieder zurück über die Grenze nach Georgien. Tblissi erreichten wir nach unserem 11-stündigem Ausflug im Dunkeln. Auf dem Weg zum Hotel holten wir uns noch ein paar Weintrauben und ließen den Tag im Zimmer ausklingen. Um die vielen Eindrücke zu verarbeiten, benötigen wir noch Zeit.
Was machen wir an den drei Tagen, die uns noch verbleiben? Der Kaukasus lockt uns und wir hätten auch noch gerne einen Geocache in Aserbaidschan gefunden. Sollten wir uns dafür ein Auto mieten?
Bitte bleibt neugierig.
zurück nach Mestia und Uschguli
vorwärts zur Georgischen Heerstraße und der Gergeti Kirche

















