Wölfe überall? – Schildersonntag #96

Nach einer Quelle vom Wildtierschutz e.V. gab es 2023 in Deutschland 1339 Wölfe. Wir finden, das sind ziemlich viele.

Bitte bleibt neugierig und seid achtsam.

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Holunderweg 2025 – Stempelstellen in jedem Dorf

2023 und 2024 sind wir schon auf dem wunderschönen Holunderweg westlich von Magdeburg durch die Hohe Börde geradelt. Heute kam die dritte Radtour in rot hinzu.

19 Stempelstellen locken und machen die Touren zusätzlich spannend. Unserer kleinen Radgruppe fehlen nur noch drei Stempelkästen. So legen wir die Route über Niederndodeleben und Eichenbarleben.

Nach unserem ersten Picknick vor der Kirche in Eichenbarleben war nun der Stempelkasten in Brumby unser Ziel. Die nötigen Infos fanden wir am Taubenturm in Brumby und dann rechnete das Team, um an den Code für den Stempelkasten zu kommen.

Wir haben es geschafft. Auf unserem Rückweg entdeckten wir den neuen „Ferkeltaxenradweg“, der heute noch im Bau ist.

Dieser neue Radweg wird auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke Eilsleben-Haldensleben gebaut. Es ist bitter, dass unser Land diese Infrastruktur aufgegeben hat, aber immerhin entsteht dort nun ein Radweg. Unsere zweite große Rast fand dann in einem Pavillon im Holundertal statt.

In Groß Santersleben erhielten wir in der Pilzzucht „Bördepilz“ eine Führung. Limonenseitling, Kräuterseitling, Shiitake … . Unverhofft kommt oft.

Morgen gibt es bei uns frische Kartoffeln mit Shiitakepilzen. Auch wenn man glaubt alles in seiner „Homezone“ zu kennen, so stimmt das nicht. Wir haben heute viel Neues gesehen und hatten Spaß.

Bitte bleibt neugierig … auch in eurer „Homezone“.

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Unser Kurzbesuch in Transnistrien

Gestern sammelten wir Eindrücke in Chișinău. Heute steigen wir nach kurzer Reisepasskontrolle an der Grenze zwischen Moldau und Transnistrien wieder zurück in unsere Marschrutka. Aus ihrem Fenster machen wir ein schnelles Foto.

Transnistrien entstand 1990 nach dem Zerfall der Sowjetunion. Die überwiegend russischsprachige Bevölkerung östlich des Dnestr-Flusses spaltete sich von Moldau ab. Die Region erklärte 1990 einseitig ihre Unabhängigkeit, was 1992 zu einem bewaffneten Konflikt mit Moldau führte. Der Konflikt ist kalt und eingefroren.

Seitdem besteht Transnistrien, die Pridnestrowische Moldauische Republik (PMR) als international nicht anerkannter Staat mit russischer Unterstützung.

Nach ca. 1 1/2 Stunden Busfahrt ließ uns unser Fahrer in der Nähe der Leninbüste vor dem Haus des Sowjet aussteigen. Es war alles sauber und friedlich.

Für eine Zeitreise mit sowjetischem Gefühl ist man hier richtig. Wir schauten uns ca. zwei Stunden die City an. Dann nahmen wir einen Bus in die Nachbarstadt Bender.

In diesem Bus gab es auch eine Schaffnerin. Sie wollte 50 transnistrische Rubel in bar, aber wir hatten diese Währung nicht. Ratlosigkeit. Ich glaube, sie hätte uns kostenfrei weiter fahren lassen. Eine Dame im Bus bezahlte für uns und nur mit Bitten war es uns möglich, ihr einen moldauischen Geldschein zu geben.

Die Festung Bender, auch Tighina liegt heute in Transnistrien wurde im 15. Jahrhundert von Stefan dem Großen erbaut und später unter osmanischer Herrschaft massiv ausgebaut. Sie spielte eine strategische Rolle in den Konflikten zwischen dem Osmanischen, Russischen und Polnisch-Litauischen Reich.

In einem der vielen russisch-türkischen Kriege diente ein gewisser Baron von Münchhausen in der russischen Armee.

Der berühmte „Ritt auf der Kanonenkugel“ ist eine der fantastischsten Geschichten des Barons von Münchhausen. Darin schwingt er sich auf eine abgefeuerte Kanonenkugel, um eine feindliche Festung auszuspionieren. Mitten im Flug begegnet ihm jedoch eine entgegenkommende feindliche Kugel, auf die er kurzerhand umsteigt. So kommt er unversehrt zu den eigenen Reihen zurück. In Bender bestaunten und bestiegen wir diese Kanonenkugel.

Zum Abschluss suchten wir noch einen Geocache und warteten an einer regulären Bushaltestelle auf die nächste Marschrutka, die uns wieder zurück nach Chișinău bringen würde. Es war ein super Tagesausflug, den wir euch empfehlen, wenn ihr in Moldau seid.

Bitte bleibt neugierig.

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Kriegstüchtig? – Schildersonntag #95

17. Mai 2025: Es ist „Tag der offenen Tür im Gefechtsübungszentrum Heer“ in der Altmark. Dieser Tag ist unsere Chance die Stadt „Schnöggersburg“ zu sehen. Also los.

Wir waren mit dieser Idee nicht alleine. 10 Kilometer radeln wir am Stau auf der B71 vorbei.

Viele Autofahrer bestätigen uns, dass wir das bessere Verkehrsmittel gewählt haben. Während die Autos noch ein oder zwei Stunden brauchen, erreichen wir die im Normalfall unzugängliche Welt der Leopard- und Marder-Panzer hinter den Zäunen der Bundeswehr.

Vor unserem eigentlichen Ziel „Schnöggersburg“ lag aber noch ein zweistündiges Schlangestehen.

Offensichtlich war die Bundeswehr logistisch überfordert. Egal, wir wollten zur „Schnöggersburg“.

Die „Schnöggersburg“ ist eine Übungsstadt aus ca. 500 Gebäuden, mit Autobahn, einem Slumdistrikt, Gewerbegebiet, Chemiefabrik und Religionsgebäude. Es gibt auch einen künstlichen Fluß, die Eiser, dessen Brücken man „sprengen“ kann.

Es gibt sogar drei U-Bahnstationen.

Es ist krass, was hier alles möglich ist. Wir nehmen sehr viele Eindrücke mit.

Vor der Kaserne, auf dem Heimweg, sahen wir noch einmal die Transparente derer, die unsere grenzenlose Aufrüstung (Whatever it takes) kritisch sehen.

Bitte bleibt neugierig.

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Moldau und Transnistrien?

Unser Flug aus Berlin landete gegen 12 Uhr in Chișinău. Chișinău ist die Hauptstadt der Republik Moldau. Moldau liegt im Osten von Rumänien.

Am Flughafen nehmen wir den Bus Nr. 30 ins Stadtzentrum. Die Bustickets kosten pro Person 6 Moldauische Leu. Das sind ca. 31 Cent. Ich zahle an einem Scanner im Bus mit meiner Kreditkarte. In jedem Bus gibt es auch noch einen Ticketverkäufer. Das wäre bei uns unvorstellbar. So fährt wohl niemand schwarz.

Wir haben perfektes Wetter und erkunden die neue Stadt.

Chișinău ist sehr sauber. Wir sehen keine Graffiti. Alle Menschen sind gut angezogen. Die Stimmung ist positiv. Wir fühlen uns gar nicht, wie im „Armenhaus“ von Europa.

Am Frühstückstisch stimmen wir uns ab. Zwei von uns, marschieren wegen der „Letterbox“ zur Touristinformation. Zwei Kolleginnen öffnen extra für uns 20 Minuten vor der Zeit das Geschäft, weil wir klopften und sie nett darum bitten.

Wir loggen den Geocache und nehmen für 31 Cent den nächsten Bus zum zentralen Busbahnhof von Chişinau. Dort soll unser nächstes Abenteuer starten.

Am Busbahnhof warten an die Hundert Kleinbusse auf Kunden. Wir treffen uns mit dem Rest vom Team. Die beiden wissen inzwischen, wie wir mit den „Marschrutkas“ nach Tiraspol kommen. Knapp 3 Euro kostet die Fahrt in das abtrünnige Land Transnistrien. Um 10:20 Uhr fährt unser Mercedesbus nach Tiraspol, in Richtung Osten los. Wir sind gespannt.

Bitte bleibt neugierig.

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Tag des Sieges – Schildersonntag #94

Am 9. Mai 2025 wurde der „80. Jahrestag Tag des Sieges über Nazideutschland“ in Moskau und vielen anderen Städten gefeiert. Das Foto haben wir in Tiraspol gemacht.

Die Bedeutung dieses Tages wird klar, wenn man einen Blick auf andere Orte wirft.

Unvorstellbar war die Unmenschlichkeit.

Das Gedenken an diesen historischen Tag muss einen, darf nicht spalten.

Bitte bleibt neugierig.

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Naturoase – Schildersonntag #93

Naturoasen oder keine Lust auf Rasen mähen? Egal, genießen wir die Sonne, die Bienen und die … Naturoasen.

Andreas, danke für dein Foto.

Wir wünschen einen schönen Schildersonntag und bitte bleibt neugierig.

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Weltkulturerbe – Caserta

Unsere Radtour durch Kampanien führt uns am neunten und vorletzten Tag nach Caserta. Caserta liegt ca. 40 Kilometer nördlich von Neapel.

Wir kennen Schloss Versailles bei Paris, den Peterpalast in Sankt Petersburg oder auch das Neue Palais in Potsdam, aber Caserta sagte uns gar nichts, obwohl es den genannten Schlössern an Prunk und Größe ebenbürtig ist.

Die Barockanlage wurde ab 1751 als Residenz der Bourbonen für deren Herrschaft über die Königreiche Neapel und Sizilien errichtet. Das Schloss ist nach umbautem Volumen das größte Schloss der Welt.

Heute ist das Reggia di Caserta, der Palast von Caserta (Überraschung) UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir besuchten auf einer knapp 350 Kilometer langen Fahrradtour in einem Umkreis von ca. 100 Kilometern gleich fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten: Altstadt von Neapel, Pompeji, Amalfiküste, Paestum und Caserta. Vermutlich gibt es nirgends auf der Welt eine so hohe Dichte an Weltkulturerbestätten. Krass.

Am nächsten Tag erreichen wir wieder unser Palazzo in Neapel. Es geht an das Verpacken der Räder.

Es wird einige Zeit brauchen, die vielen Eindrücke zu verarbeiten.

Bitte bleibt neugierig.

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Weltkulturerbe – Paestum

Unsere Radtour durch Kampanien führt uns nach Paestum, ca. 40 Kilometer südlich von Salerno. Heute ist Paestum eine bedeutende archäologische Stätte und UNESCO-Weltkulturerbe.

Ursprünglich wurde die Stadt von griechischen Kolonisten aus Sybaris unter dem Namen Poseidonia gegründet. Die Stadt war Teil der griechischen Kolonisation Süditaliens. Es entstanden prächtige Tempel, von denen drei, Hera-, Poseidon- und Athena-Tempel heute noch sehr gut erhalten sind.

Mit dem Niedergang des Römischen Reiches verlor Paestum an Bedeutung.
Sumpfgebiete und Malaria führten zur Entvölkerung. Paestum wurde schließlich aufgegeben, ihre prächtigen Tempel aber blieben stehen und wurden erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt.

Neben den antiken Eindrücken sind das Radeln und die Rasten am Mittelmeer echt schön.

Jetzt radeln wir zum zweiten Tipp unserer Freunde. Auf nach Caserta.

Bitte bleibt neugierig.

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Seerepublik Amalfi

Die vier italienischen Seerepubliken, Amalfi, Pisa, Genua und Venedig waren vom 9. bis zum 13. Jahrhundert bedeutende Handels- und Seemächte im Mittelmeerraum.

Amalfi war früh ein wichtiges Zentrum des Handels mit dem Osten, während Pisa sich durch seine militärische Macht und Expansion im Tyrrhenischen Meer hervortat. Genua dominierte weite Teile des westlichen Mittelmeers und war ein Rivale Venedigs. Venedig stieg zur reichsten und langlebigsten Seerepublik auf.

Jede dieser Republiken prägte nachhaltig die Geschichte des Mittelmeerhandels und die kulturelle Entwicklung Italiens.

Im antiken Arsenal der Republik Amalfi bewundern wir ein Kriegsschiff, welches auf jeder Seite durch zwei Ruderreihen angetrieben wurde. Einer Legende nach wurde in Amalfi der Magnetkompass „verbessert“. Vermutlich hat man in Amalfi ein Papierblatt mit der Windrose hinzugefügt.

Wir schlafen in Pontone, einem Dorf hoch über Amalfi und sehen durch die Zitronen auf die alte Stadt.

Von hier oben kann man durch das „Valle delle Ferriere“, dem Tal der Eisenwerke wunderschön hinunterwandern. Überall finden sich Spuren der frühen Industrialisierung. Wir sehen alte Mühlen, Aquädukte und Metallverarbeitungsmanufakturen.

Heute sind das alles malerische „lost places“. Das Foto vom letzten Schildersonntag ist auch in diesem Tal entstanden.

Die uns in Italien verbleibenden Tage hatten wir noch nicht verplant. Nun haben wir von unseren Freunden die Weltkulturerbestätten Paestum und Caserta empfohlen bekommen. Na dann, auf nach Paestum.

Bitte bleibt neugierig.

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