Grete Minde geschieht bitteres Unrecht. Sie wird Anfang des 17. Jahrhunderts in altmärkischen Stadt Tangermünde …
Neustädter TorRathaus
… um ihr Erbe betrogen.
In der Novelle „Grete Minde“ von Theodor Fontane legt die junge Grete aus Verbitterung und Vergeltungsdrang in Tangermünde ein Feuer. Sie kommt gemeinsam mit vielen Tangermündern in den Flammen um.
Vor dem Rathaus steht Grete Minde als Skulptur.
Grete Minde
Bei perfektem Wetter radelten wir heute nach Tangermünde und sammelten Kilometer für unsere Stadtradelnteams.
Kennt ihr Tangermünde? Habt ihr schon mal von Grete Minde gehört? Habt ihr schon mal beim Stadtradeln mitgemacht?
’s ist Birnenzeit —- Das wunderbare Gedicht über den alten Ribbeck auf Ribbeck im Havelland in desssen Garten ein Birnbaum stand …
… hat einen unglaublichen Zauber. Er berührt uns so sehr, dass wir von Spandau einen kleinen Ausflug nach Ribbeck unternahmen. In Nauen machten wir unseren ersten Fotostopp für eine preußische Postmeilensäule und einen Gullydeckel.
Dann sahen wir das Schloss Ribbeck …
Schloss Ribbeck
… und gleich dahinter die alte Dorfkirche, an deren Seite der Segen spendende Ribbecksche-Birnbaum steht.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit, Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl, Der von Ribbeck sich beide Taschen voll, Und kam in Pantinen ein Junge daher, So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?« Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit, Wieder lachten die Birnen weit und breit; Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab. Legt mir eine Birne mit ins Grab.« Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus, Trugen von Ribbeck sie hinaus, Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht Sangen »Jesus meine Zuversicht«, Und die Kinder klagten, das Herze schwer: »He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht – Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht; Der neue freilich, der knausert und spart, Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt. Aber der alte, vorahnend schon Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn, Der wußte genau, was damals er tat, Als um eine Birn‘ ins Grab er bat, Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab, Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, Und in der goldenen Herbsteszeit Leuchtet’s wieder weit und breit. Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her, So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?« Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Es ist wieder so weit. Wir finden überall an den Straßenrändern saftige Birnen und essen uns daran satt.
Wespen naschen auch gerne von den Birnen. Das haben wir in einem Birnbaum noch nie gesehen, ein so großes Wespennest.
Das Gedicht ist immer wieder schön.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Ein schöner Gedanke. Habt ihr dieses Jahr schon frische, saftige Birnen gegessen? Bitte bleibt neugierig.