Unser Kurzbesuch in Transnistrien

Gestern sammelten wir Eindrücke in Chișinău. Heute steigen wir nach kurzer Reisepasskontrolle an der Grenze zwischen Moldau und Transnistrien wieder zurück in unsere Marschrutka. Aus ihrem Fenster machen wir ein schnelles Foto.

Transnistrien entstand 1990 nach dem Zerfall der Sowjetunion. Die überwiegend russischsprachige Bevölkerung östlich des Dnestr-Flusses spaltete sich von Moldau ab. Die Region erklärte 1990 einseitig ihre Unabhängigkeit, was 1992 zu einem bewaffneten Konflikt mit Moldau führte. Der Konflikt ist kalt und eingefroren.

Seitdem besteht Transnistrien, die Pridnestrowische Moldauische Republik (PMR) als international nicht anerkannter Staat mit russischer Unterstützung.

Nach ca. 1 1/2 Stunden Busfahrt ließ uns unser Fahrer in der Nähe der Leninbüste vor dem Haus des Sowjet aussteigen. Es war alles sauber und friedlich.

Für eine Zeitreise mit sowjetischem Gefühl ist man hier richtig. Wir schauten uns ca. zwei Stunden die City an. Dann nahmen wir einen Bus in die Nachbarstadt Bender.

In diesem Bus gab es auch eine Schaffnerin. Sie wollte 50 transnistrische Rubel in bar, aber wir hatten diese Währung nicht. Ratlosigkeit. Ich glaube, sie hätte uns kostenfrei weiter fahren lassen. Eine Dame im Bus bezahlte für uns und nur mit Bitten war es uns möglich, ihr einen moldauischen Geldschein zu geben.

Die Festung Bender, auch Tighina liegt heute in Transnistrien wurde im 15. Jahrhundert von Stefan dem Großen erbaut und später unter osmanischer Herrschaft massiv ausgebaut. Sie spielte eine strategische Rolle in den Konflikten zwischen dem Osmanischen, Russischen und Polnisch-Litauischen Reich.

In einem der vielen russisch-türkischen Kriege diente ein gewisser Baron von Münchhausen in der russischen Armee.

Der berühmte „Ritt auf der Kanonenkugel“ ist eine der fantastischsten Geschichten des Barons von Münchhausen. Darin schwingt er sich auf eine abgefeuerte Kanonenkugel, um eine feindliche Festung auszuspionieren. Mitten im Flug begegnet ihm jedoch eine entgegenkommende feindliche Kugel, auf die er kurzerhand umsteigt. So kommt er unversehrt zu den eigenen Reihen zurück. In Bender bestaunten und bestiegen wir diese Kanonenkugel.

Zum Abschluss suchten wir noch einen Geocache und warteten an einer regulären Bushaltestelle auf die nächste Marschrutka, die uns wieder zurück nach Chișinău bringen würde. Es war ein super Tagesausflug, den wir euch empfehlen, wenn ihr in Moldau seid.

Bitte bleibt neugierig.

zurück nach Chișinău in Moldau

2 Kommentare zu „Unser Kurzbesuch in Transnistrien“

  1. Hallo ihr 2, ich war eine Woche nach euch in moldau und transnistrien. Nach Abchasien das 2. Land „das es nicht gibt“ 😉

    Ganz ehrlich…. Transnistrien hat mir in ALLEN für mich relevanten Punkten um Längen besser gefallen als Moldavien.

    Lg uUwe

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Uwe, und schon hast du uns eine neue Idee gegeben. Georgien? Da waren wir auch noch nicht. Die Welt ist so groß und es gibt so viele liebenswerte Orte. Manchmal muss man sich nur trauen ;-). Danke für deine Idee und LG Susanne und Frank

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