Die Sache mit der Milchkanne und dem Internet

An Milchkannen benötigen wir zukünftig nach Aussage unserer Regierung keinen Zugang zu schnellem Internet. Ich finde das falsch. Darum schreibe ich mir so kurz vor Weihnachten diesen „nerdigen“ Beitrag von der Seele.

„5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig.“ und „Um in die Fläche zu gehen, können wir uns ein bisschen Zeit lassen.“ teilte uns Frau Anja Karliczek (Bundesbildungsministeren) am 14. November 2018 im Rahmen der „Digitalklausur“ unserer Bundesregierung mit. Aha!

Folgerichtig findet sich in den Auktionsregeln der Bundesnetzagentur (Link auf die 5G Auktion – Entscheidungen III und IV vom 26. November 2018) für die Versteigerung der 5G-Lizenzen auch keine Forderung nach einer flächendeckenden 5G-Versorgung.

5G steht für das Mobilfunknetz der 5. Generation. Versorgen wir den ländlichen Raum (Milchkanne = ländlicher Raum) nicht mit moderner Infrastruktur, so benachteiligen wir ihn und vor allem seine Menschen in seiner bzw. ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.

Warum verfolgt unsere Regierung dieses Ziel? Ich denke, es geht ihr ums Geld. Die Regierung möchte mit den 5G-Lizenzen möglichst viel Geld für ihren Haushalt generieren. Nicht in die Digitalisierung investieren, sondern durch die Digitalisierung Geld einnehmen, ist das eine gute Idee?

Sollten Teile des ländlichen Raumes nicht mit moderner Infrastruktur versorgt werden, ist die Ursache primär in den Auktionsregeln der Bundesnetzagentur und erst an zweiter Stelle bei den Mobilfunkanbietern zu suchen.

Noch kann die Regierung die Auktionsunterlagen ändern. Immerhin hat sie schon erkannt, dass gutes Internet auch an Zugstrecken und nicht nur an den Autobahnen wichtig ist. Diesen Punkt hat sie jüngst in die 5G-Auktionsregeln aufgenommen. Immerhin ist in diesem Punkt ein Erkenntnisprozess erkennbar. Ich habe meinen Bundestagsabgeordneten angeschrieben. Vielleicht mag er was tun.

Nun soll es aber auch gut sein. Kann man mit Milchkannen nicht „Surfen“, nutzen wir sie doch als Adventsschmuck.

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Habt einen schönen 4. Advent und ein schönes Weihnachtsfest.

Zwischen den Festtagen könnten wir ja Fahrrad fahren – Festive500 ;-). Bitte bleibt neugierig.

3 Kommentare zu „Die Sache mit der Milchkanne und dem Internet“

  1. Da wird schon großmündig von dem Nichtbedarf an der „Milchkanne“ geredet, ist es doch selbst im urbanen Raum kaum möglich über 56k zu kommen.
    Das Leist sich so für mich, als ob ein HarzIV Empfänger darüber sinniert, ob er sich nun einen Bentley oder doch einen RR vor die Tür steht.

    Und hinterher wird uns dann wider erzählt, es ginge doch nur darum unser Bestes zu wollen. Ja klar, wenn das Beste unser Geld ist, dann geht diese „Rechnung auf“.

    Noch ein schönes Wochenende von einem mündigen Bürger der sich nicht durch Phrase täuschen lässt und auch dank TV-Konsumverzicht noch selbstständig denken kann.

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    1. Das ist ja super. … und nun bitte für die gesamte Republik 🙂 … 0,x% sind ja in Ordnung, aber 2% der Haushalte nicht zu versorgen, das können schnell 10% oder 20% der Landesfläche sein. Ich habe da kein Gefühl.
      Vielen Dank für das Lesen und Kommentieren

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