300.000 Meter bis zum Ziel – Mecklenburger Seen Runde

25. Mai 2018, es ist 3:50 Uhr am Samstag. So manch einer schläft um die Zeit. Wir gucken uns an. Wir sind in einem Hotel in Neubrandenburg. Um 4 Uhr wird unser Wecker klingeln. Wir werden ihn nicht brauchen. Unsere Räder stehen im Zimmer. Unsere Startnummern sind mit drei Kabelbindern fixiert. Gegen 4:20 Uhr gehen wir in den Frühstücksraum. Er ist voll. Ich fülle mir meinen Teller mit Rührei und Würstchen. Wir brauchen Energie. Bald radeln wir auf der „Mecklenburger Seen Runde“. 5:05 Uhr, wir starten.

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Wir haben uns vorbereitet, doch man weiß nie, was auf einer Strecke von 300 Kilometern passiert.

Werden wir von Stürzen verschont? Hält unser Material? Was sagt der Po? Wie stehen Rücken und Nacken zu stundenlanger Radlerhaltung? Welches Tempo ist das Richtige?

Der Startschuss fällt und wir sind froh, dass es endlich los geht. Als Basis kommen wir dieses Jahr auf ca. 2.500 Rennradkilometer. Reicht das für die nun anstehenden 300 Kilometer?

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Der Morgennebel zieht über die Felder und wir sind unterwegs. Es rollt.

Es gibt acht Depots. Das sind ganz tolle Verpflegungsstellen mit allem, was der Radler begehrt. Auch dieses Jahr können wir nur wiederholen: Danke an die Helfer.

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Wir sehen noch die Reste des großen Feuers welches für die „Nachtfahrer“ gebrannt hat. Es gibt Radler, die schon Freitag Abend gestartet sind und die gesamte Nacht durchradeln. Respekt.

Im Durchschnitt sind die Distanzen zwischen den einzelnen Verpflegungsstationen 33 Kilometer. Das hört sich doch gar nicht so viel an. Wir machen an jedem Depot Rast und schauen auch immer nur auf die Distanz zur nächsten Rast. So erscheint die Strecke nicht so mächtig. Es ist auch Kopfsache.
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Es sind ja nur noch 200 Kilometer. Wann sieht man schon ein solches Schild?

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300 Kilometer sind für uns kein Rennen gegen andere Fahrer. Es ist eine Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen. Da wir die Strecke als Paar fahren, ist es auch eine Auseinandersetzung in der Beziehung. Finden wir ein akzeptables gemeinsames Tempo? Finden wir eine gute Gruppe oder werden wir viele Kilometer alleine radeln?

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Das Wetter war uns gut gesonnen. Wir hatten keinen Regen und auch die Temperatur war super, so dass wir nach gut einem halben Tag die 300.000 Meter bis zum Ziel hinter uns gelassen haben. Geschafft. Stolz. Glücklich. Ein kleiner Lebenshöhepunkt.

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Nun stellen wir die Räder ein paar Tage in die Ecke. Das Leben kann schön sein. Bitte bleibt neugierig.

4 Kommentare zu „300.000 Meter bis zum Ziel – Mecklenburger Seen Runde“

    1. Jep, es ist nicht ohne. Wir haben uns ein halbes Jahr so intensiv wie es Job und Familie zugelassen haben vorbereitet. …. und vorher hatten wir auch schon eine gewisse Basis :-). Wir waren aber auch schon an der Müritz zum Genussradfahren. Es lohnt sich.

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