Weltkulturerbe – Caserta

Unsere Radtour durch Kampanien führt uns am neunten und vorletzten Tag nach Caserta. Caserta liegt ca. 40 Kilometer nördlich von Neapel.

Wir kennen Schloss Versailles bei Paris, den Peterpalast in Sankt Petersburg oder auch das Neue Palais in Potsdam, aber Caserta sagte uns gar nichts, obwohl es den genannten Schlössern an Prunk und Größe ebenbürtig ist.

Die Barockanlage wurde ab 1751 als Residenz der Bourbonen für deren Herrschaft über die Königreiche Neapel und Sizilien errichtet. Das Schloss ist nach umbautem Volumen das größte Schloss der Welt.

Heute ist das Reggia di Caserta, der Palast von Caserta (Überraschung) UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir besuchten auf einer knapp 350 Kilometer langen Fahrradtour in einem Umkreis von ca. 100 Kilometern gleich fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten: Altstadt von Neapel, Pompeji, Amalfiküste, Paestum und Caserta. Vermutlich gibt es nirgends auf der Welt eine so hohe Dichte an Weltkulturerbestätten. Krass.

Am nächsten Tag erreichen wir wieder unser Palazzo in Neapel. Es geht an das Verpacken der Räder.

Es wird einige Zeit brauchen, die vielen Eindrücke zu verarbeiten.

Bitte bleibt neugierig.

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Top of Vesuv

Von Neapel sehen wir den Vesuv. Unsere erste Etappe soll uns auf den Vulkan und dann nach Pompeji bringen.

Die ersten 20 Kilometer fahren wir nur durch Stadtgebiet. An den Straßenrändern ist es dreckig. Zum Glück ist es Anfang April noch nicht heiß. Dann sehen wir das erste Schild und wir kommen auf eine kleine, weniger befahrene Straße, die uns auf den Vesuv bringt.

Am Wegesrand begleiten uns Kunstobjekte und es gibt schöne Aussichten auf das sehr dicht besiedelte Umland.

Die gut asphaltierte Straße schlängelt sich sehr steil bis auf 1017 Höhenmeter. Dort angekommen, befinden wir uns wieder im Massentourismus.

Übrigens benötigt man für den Gipfel ein Ticket. Diese Tickets sind nur online auf der Webseite des „Parco Nazionale del Vesuvio“ zu erwerben. Wir mussten feststellen, dass die regulären Tickets an den nächsten 30 Tagen ausverkauft sind. Uns bleibt die Hoffnung auf die 10 Restkarten, die über das WLAN direkt am Eingang alle 10 Minuten verkauft werden. Bei uns hat es geklappt.

Wir schließen unsere Räder an und erklimmen die letzten 264 Höhenmeter, bevor wir auf 1281 Höhenmetern am Kraterrand stehen. Es raucht sogar ein wenig.

Nach einer Stunde radeln wir diesen Weg zurück vom Berg …

… und morgen schauen wir uns die vom Vesuv einst verschüttete Stadt Pompeji an.

Bitte bleibt neugierig.

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vorwärts nach Pompeji

Wir wollten nie nach Neapel

Neapel liegt im Süden Italiens und ist nach Rom und Mailand mit einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Italiens. Neapel ist die Hauptstadt Kampaniens. Und genau dorthin ging unsere Radtour im April.

Zählt man das Umland von Neapel hinzu, leben in Neapel ca. vier Millionen Menschen. Die Straßen sind voll mit hupenden Autos und gelegentlich ahnt man noch wie die römischen Legionen auf dem selben uralten Pflaster marschierten.

Wir flogen mit EasyJet ab Berlin nach Neapel. Unsere Fahrräder haben wir erstmals in echten Fahrradkoffern verpackt. EasyJet berechnete 61 Euro je Fahrrad und Flug. In Berlin druckten wir die Gepäckanhänger am Automaten aus, klebten sie auf die Koffer und gaben sie am Sperrgutgepäckschalter ab. In Neapel standen die Koffer schon am Gepäckband. Es klappte alles problemlos.

In Neapel nahm der Alibus unsere „großen“ Gepäckstücke ohne Murren mit ins Stadtzentrum.

Wir hatten uns im Palazzo Ferrara für die ersten zwei Tage unserer Tour und für den letzten Tag eingemietet.

Die Fahrradkoffer blieben während unserer Fahrradtour in der Garage des Palazzos.

Als wir am nächsten Tag durch Napoli radelten, sahen wir überall Spuren der Verehrung für Diego Armando Maradona.

Die Verehrung für Maradona in Neapel ist gigantisch, fast schon religiös. Man sieht in ihm einen Heiligen, der die ganze Stadt stolz macht. Es gibt Wandbilder, unzählige Trickotshops oder Altäre. Durch Maradona war es möglich, dass ein Außenseiterclub aus dem armen italienischen Süden Titel gewinnt. Das macht die Menschen in Neapel bis heute stolz.

Warum flogen wir mit den Rädern ausgerechnet nach Neapel? Wir hatten schon viele Jahre eine Einladung von einem Freund. Er wohnt in Pontone, einem Dorf bei Amalfi. Jetzt ist Zeit, diese Einladung anzunehmen. Sorrent, Capri, Positano oder Amalfi machten uns neugierig. Morgen geht es auf den Vesuv.

Bitte bleibt neugierig.

vorwärts auf den Vesuv