Kommunikation – Jakobsweg #3

Zwei Smartphones und ein Tablet waren auf unserer Pilgertour dabei. Sie halfen beim Navigieren und beim Kommunizieren. Das ist einfach und effektiv.

„Gucke mal, da sind zwei Stationen von „des Kaisers Handy“!“

Wir entdeckten die Stationen 32 -„Auf der Findstelle“ bei Oeynhausen und 33 – Rehberg, bei Altenbeken. 

Toll wie die Preußen zwischen 1833 und 1849 mit ihren Provinzen kommuniziert haben. Sechs Stunden dauerte die Übertragung einer „Kurznachricht“ per Winkelementen zwischen Berlin und Koblenz. Das war damals superschnell. Dafür brauchte es die optische Telegrafenlinie.

Quelle: Wikipedia, Lencer unter cc-Lizenz

Eine andere Art der Kommunikation sind die mündlichen Empfehlungen denen wir folgten. An unserer ersten Pilgerherberge erhielten wir die Empfehlung im koptischen Kloster Brenkhausen zu nächtigen. Das war ein Supertipp.

Im Zisterzienserkloster Stiepel bei Bochum empfahl uns Gästepater Nikodemus die Franzikanerschwestern im Kloster Mariae Heimsuchung in Krefeld. So radelten wir nach Krefeld und durften Schwester Alfonsa schöne Grüße ausrichten.

Diese Art der Mundpropaganda haben so bisher nur in Kuba erlebt.

Kommunikation ist wichtig und macht alles besser, auch unsere Pilgertour. Falls ihr Nikodemus oder Alfonsa trefft, richtet bitte Grüße von uns aus.

Bitte bleibt neugierig.

zurück zum Jakobsweg #2
vorwärts zum Jakobsweg #4

Schildersonntag #22 – Kaisers Handy

Wenn wir durch unsere Umgebung radeln, finden wir Schilder, die auf die preußische optische Telegrafenlinie hinweisen.

Die Preußen waren sich ihrer westlichen Provinzen am Rhein nicht sicher. Sie dachten damals auch anders als unsere Regierung. Die Preußen wollten die schnellste und beste Infrastruktur besitzen.

So bauten sie durchschnittlich alle 11 Kilometer von Berlin bis Koblenz optische Telegrafenstationen.

Quelle: Wikipedia, Lencer unter cc-Lizenz

Die Stationen standen auf erhöhten Punkten. Das heißt, es musste Sichtkontakt zwischen den Stationen bestehen. Oben auf den Stationen gab es ein Holzgestell mit sechs „Winkarmen“.

Station 18, Neuwegersleben

Jede Stellung der Arme hatte eine Bedeutung. Diese Stellung wurde von Station zu Station optisch weitergegeben. So konnte der Kaiser in eineinhalb Stunden eine Nachricht von Berlin nach Köln übermitteln. Das war im Vergleich zu einer Depeche per Pferd eine unglaubliche Geschwindigkeit. Wir sehen das coolste Handy der damaligen Zeit. Wir finden das großartig.

Die meisten Stationen gibt es heute nicht mehr. Aber Schilder kann man noch häufig finden. Gibt es in eurer Nähe auch ein Schild oder sogar noch eine Station? Wir freuen uns immer über Fotos.

Bitte habt einen schönen Sonntag und bleibt neugierig.

zum Schildersonntag #21 oder zum Schildersonntag #23